Die Ausstellungssäle in der Zitadelle zeigen Werke zum Ersten Weltkrieg.
Unter dem Motto „Der große Krieg im Kleinformat“ zeigt die Zitadelle Spandau bis 21. Januar Grafik- und Medaillenkunst zum Ersten Weltkrieg. Der hatte mit seinen ungeheuren Schrecken nicht nur Politik und Gesellschaft, sondern auch die Kunst in ihren Grundfesten erschüttert. Künstler waren unmittelbare Zeugen der Ereignisse. Besonders in der kleinformatigen Graphik und Medaillenkunst wurden aufgrund ihres intimen Charakters die grauenhaften Ereignisse in bisweilen drastischer Weise thematisiert.
Mehr als der großformatigen Malerei haftet ihnen etwas Spontanes, teilweise Subversives an. Der Erste Weltkrieg war nicht zuletzt ein Krieg der Vorstellungen in Wort und Bild. Neben der offiziellen Propaganda in Flugblättern tritt 1914 auch die Künstlergraphik, um die es hier geht. Zu Beginn des Krieges häufig noch von Euphorie beflügelt, zogen bald Skepsis, Erschütterung, Anklage und Trauer in die Kunstwerke ein. 1918 brach für viele eine ganze Welt, ein ganzes Weltbild zusammen. Die Schau wurde aus dem enorm reichhaltigen Bestand der Kölner Letter Stiftung von Dr. Bernd Ernsting zusammengestellt und kuratiert.
Red., Bild: Letter Stuftung Köln