Am Humboldtforum soll Schinkels Akademie wiedererstehen.
So langsam nimmt das Stadtschloss am Humboldt-Forum Gestalt an. Erste Barockverzierungen lassen sich bereits ausmachen, hinter den Planen und Baugerüsten. Und auch die Kuppel thront bereits auf dem Neubau. Nun wurden weitere Pläne für das Areal am Kupfergraben bekannt. Hier soll nun Schinkels Nationale Bauakademie wiederentstehen. Was genau im Inneren des Gebäudes passieren soll, ist aber noch nicht bekannt. Die Vorschläge reichen aktuell von Dauer- und Wechselausstellungen bis hin zum Show-Room. Was hier entstehen wird, wird ab kommenden Monat während eines Programmwettbewerbs geklärt. Platz für große Pläne ist gibt es hier auf jeden Fall reichlich. Knapp 6.800 Quadratmeter wird die Bauakademie umfassen.
Neuer Kunststandort
Die entsprechende Finanzierung hat der Bund gesichert, der Baubeginn ist aktuell für 2020/21 geplant. Wer sich schon vorab ein Bild über das mögliche Aussehen der Bauakademie machen möchte, hat dazu bereits seit 2004 die Möglichkeit. Seitdem steht hier eine Schaufassade des historischen markanten, monumentalen Rohziegelbaus. Der Neubau soll aber keine Kopie der alten Akademie werden. „Schinkels rekonstruierte Akademie darf keine bloße Kopie werden, sondern muss eine Denk- und Kreativfabrik sein“, so Bundesbauministerin Barbara Hendricks. Wissenschaft, Kunst, Forschung, Lehre, Theorie und Praxis sollen hier zusammengeführt werden. Auch eine Machbarkeitsstudie der Bundesstiftung Baukultur empfiehlt die gemischte Nutzung der Akademie. Neben Labors und Werkstätten wäre also auch eine Nutzung für Gewerbetreibende und als Show-Room möglich.
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Durch die gewerbliche Nutzung soll ein großer Teil der laufenden Kosten abgedeckt werden. „Mit der Nationalen Bauakademie wollen wir einen Ort schaffen, an dem die verschiedenen Aspekte des nachhaltigen Planens und Bauens und der Stadtentwicklung dargestellt und in einer lebhaften gesellschaftlichen Diskussion weiterentwickelt werden“, sagte Hendricks. Als Mieter sind derzeit auch die Technische Universität Berlin sowie das Goethe-Institut im Gespräch. Florian Pronold von der SPD plädiert auf Leitlinien, die die Erkennbarkeit der Bauakademie sichern sollen. Im Rahmen des Programmwettbewerbs mit dem Motto „So viel Schinkel wie möglich“ sollen Architekten und Ingenieure die vielfältigen Anforderungen an das neue Gebäude am Humboldtforum berücksichtigen. EU-weit ist eine Gesamtsumme von 355.000 Euro ausgeschrieben, die Preise werden von einer internationalen Jury im Frühjahr vergeben. Die Eröffnung ist dann für 2023 geplant.
Zum Gebäude
Die alte Bauakademie prägte lange das Bild der Berliner Mitte. Erbaut wurde es in den Jahren 1832 bis 1836 auf dem Gelände des ehemaligen Packhofs, nach einem Entwurf des damaligen königlich-preußischen Hofbaumeisters Karl Friedrich Schinkel. Nach einem Bombenangriff brannte das Gebäude im Jahr 1945 vollständig aus und wurde schließlich im Jahr 1962 schließlich komplett abgerissen.
Red., Bild: imago/69641226