Wohnraum: Mehr Platz und schöneres Wohnumfeld in neuen Flüchtlings-Unterkünften.
Die Tage des Internationalen Congress Centers als Notunterkunft sind gezählt. Schon vor einigen Tagen konnten die ersten der dort noch untergebrachten 215 Geflüchteten ihre Unterkunft am Messedamm verlassen. Der Freizug soll noch bis zum Ende der Woche abgeschlossen sein. Der Großteil der Flüchtlinge wird von hier in Gemeinschaftsunterkünfte umziehen.
Elf Menschen ziehen in die Erstaufnahmeeinrichtung Eschenallee, Familien wechseln in ein Quartier im selben Bezirk, damit die Kinder und Jugendlichen in ihrem sozialen Umfeld bleiben können. Diese Unterkünfte befinden sich in der Heerstraße, der Rognitzstraße und der Brandenburgischen Straße. Alleinstehende werden hingegen in die Gerlinger Straße nach Neukölln, in die Hohenschönhauser Straße in Lichtenberg und nach Am Oberhafen in Spandau ziehen.
Organisiert und durchgeführt werden die Umzüge von den Mitarbeitern des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten. Die Senatorin für Arbeit, Integration und Soziales Elke Breitenbach sieht die aktuelle Entwicklung positiv: „Ich bin sehr froh, dass diese Notunterkunft jetzt endlich geschlossen werden kann. Damit gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt zur Verbesserung der Lebenssituation der Menschen, die viel zu lange in prekären Notunterkünften ausharren mussten. Diese Unterkunft war nicht geeignet für einen längeren Aufenthalt, denn dort hatten die Geflüchteten keine Privatsphäre und keine Rückzugsmöglichkeiten. Die Bewohner werden sich sicherlich in ihrem neuen Wohnumfeld schnell einleben, denn alle werden nun in deutlich besseren Unterkünften untergebracht.“
Nur Zwischenstopp
Die Präsidentin des LAF, Claudia Langeheine hat das ICC ebenfalls nur als Notlösung gesehen: „Das ICC war damals gut genug für den Moment der Not, als die Geflüchteten dringend ein Obdach brauchten. Es ist Zeit, dass sie von dort jetzt in deutlich bessere Gemeinschaftsunterkünfte ziehen, in denen sie selbst kochen können und mehr Privatsphäre haben. Dass es unseren verantwortlichen Mitarbeitern gelungen ist, dass die Familien im selben Bezirk bleiben können und so ihr Sozialraum erhalten bleibt, freut mich besonders.“
Senatorin Breitenbach und die Präsidentin des LAF danken dem Betreiber Malteser Hilfsdienst e.V. und den ehrenamtlichen Helfern für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Sie haben alle großes Engagement bei der Betreuung der im ICC lebenden Geflüchteten an den Tag gelegt und den Bewohnern in dieser für sie schwierigen Zeit zur Seite gestanden. Die Notunterkunft ICC wurde im Dezember 2015 mit einer Belegungskapazität von 650 Plätzen in Betrieb genommen. Rund 500 Flüchtlinge lebten hier zeitweise. In den vergangenen Monaten fanden bereits knapp 300 von ihnen neuen Wohnraum.
Mehr Platz
Das Objekt gehört der Messe Berlin. Nach dem Auszug der Geflüchteten bereitet das LAF das Gebäude für die besenreine Übergabe an die Messe vor: Die BSR entsorgt den Sperrmüll, die Wohnboxen der Bewohner werden abgebaut und die wiederverwertbaren Gegenstände wie Betten, Regale, Schränke und Elektrogeräte werden eingelagert.
Red., Bild:thinkstock/istock/Constantinis