Bezirksamt und Deutsche Wohnen beschließen transparentes Vorhaben.

Stehen Sanierungsmaßnahmen an, steigt bei vielen Mietern Panik auf. Immerhin kommt es – gerade in Berlin – vermehrt zu Konflikten oder gar Zwangsräumungen. Für viele bedeuten die mit einer Sanierung einhergehenden Mieterhöhungen den Verlust der Wohnung. Ganz anders soll es in der Wohnanlage Grellstraße/Prenzlauer Allee ablaufen. Auch hier werden Sanierungsmaßnahmen stattfinden – allerdings ohne die für beide Parteien lästigen Streitereien. Dafür hat sich das Bezirksamt, vertreten durch die Abteilung Stadtentwicklung und Bürgerrechte, mit Unterstützung der Mieterberatung Prenzlauer Berg frühzeitig mit dem Anliegen an die Deutsche Wohnen  gewandt, das Vorhaben so transparent wie möglich zu gestalten.

Genaue Beobachtung

Es folgten weitere intensive Verhandlungen, die schließlich in einer gemeinsamen, öffentlichen Erklärung mündeten. Über die zeigt sich vor allem die Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH begeistert. „ Es war kein einfacher Prozess, allerdings haben wir hier gemeinsam mit dem Bezirk etwas erreicht, um die Sanierung für die Mieter so verträglich wie möglich zu gestalten. Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten den Sanierungsprozess sehr genau beobachten, und dabei stehen für uns in erster Linie die Mieter im Vordergrund. Die Deutsche Wohnen hat eine entsprechende Vereinbarung mit dem Bezirk zum Ablauf einer sozialverträglichen Sanierung unterzeichnet. Das begrüßen wir an dieser Stelle und gehen davon aus, dass alle Beteiligten alles in ihrer Kraft stehende tun werden, um die Inhalte der Vereinbarung sicherzustellen“, so Geschäftsführerin Sylvia Hoehne-Killewald.

Umfassende Arbeiten

Diese Vereinbarung  sieht eine sozialverträgliche Sanierung des Hauses vor, die jederzeit für jeden Mieter transparent bleiben soll. Dadurch – so das Anliegen des Unternehmens und des Bezirks – sollen etwaige Ängste und Sorgen der Mieter schon zu Beginn der Planungen im Keim erstickt werden. Dabei sind durchaus umfassende Modernisierungsarbeiten an dem Gebäudekomplex mit seinen 253 Wohnungen vorgesehen. 1937 erbaut, sind hier auch tatsächlich einige Erneuerungen notwendig. Los geht es mit einer Fassadenmodernisierung. Anschließend sollen die Stegleitungen verstärkt und an einigen Wohnungen neue Balkone angebracht werden. Durch Aufstockung und Dachgeschossausbau sollen 49 neue Wohnungen entstehen. Zusätzlich sorgt ein lückenschließender Neubau mit 62 Wohnungen für weniger Lärm im Quartier und gleichzeitig  Platz für neue Kiezbewohner.

Starke Einbindung

Wegen des zu engen Zeitrahmens und aus materiellen Gründen ist eine Umstrukturierungssatzung nach hier nicht anwendbar gewesen. Darüber hinaus haben Deutsche Wohnen und der Bezirk vereinbart, die Mieterberatung in den gesamten Sanierungsprozess einzubinden. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, mit der Deutschen Wohnen diese Vereinbarung im Sinne einer sozialverträglichen Sanierung abzuschließen“,  zeigt sich auch Vollrad Kuhn, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, erfreut über den Verhandlungserfolg.

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