Tierpark: Noch sucht der namenlose Kater den Schutz der Mama in der warmen Wurfhöhle.
Noch lässt sich Schneeleoparden-Mama Maya vom Schabernack ihres Nachwuchses nicht aus der Ruhe bringen. Ohne mit ihren langen Wimpern zu zucken, ignoriert sie die frechen Bisse in ihre puschelige Schwanzspitze. Wird ihr das Gekabbel jedoch zu bunt, ruft sie ihren Nachwuchs mit einem scharfen Knurren zur Ordnung. Mit neugierigen, blauen Augen und flauschigem Fell sieht der kleine Schneeleoparden-Nachwuchs wirklich zum Schmusen aus. Doch Vorsicht – mit einem Stubenkater hat der im Juni geborene kleine Schneeleopard wenig gemein. Schneeleoparden bringen in ausgewachsenem Zustand bis zu 75 Kilo auf die Waage, sind exzellente Kletterer und können sagenhafte Sprünge vollziehen.
Warme Wurfhöhle
„Er entwickelt sich prächtig und zeigt – wie für Großkatzen-Nachwuchs in diesem Alter ganz üblich – auch schon erstes Interesse an fester Nahrung. Noch ist es aber eher ein spielerisches Probieren“, erklärt Tierpark-Kurator Christian Kern. Mindestens bis zum sechsten Lebensmonat wird der kleine Kater durch die nahrhafte Muttermilch ernährt werden. Noch genießt das Mutter-Sohn-Gespann die wohlige Wärme der Wurfhöhle. Sobald der Nachwuchs ein Alter von etwa zwei bis drei Monaten erreicht hat, werden die beiden – wie das auch in der Wildbahn üblich ist – das erste Mal auf Entdeckungstour gehen. Für die Tierpark-Besucher wird das Jungtier schon in wenigen Tagen auf der Außenanlage zu sehen sein.
Für Maya und Vater Bataar (beide sechs Jahre alt) war es bereits der dritte gemeinsame Wurf. Die beiden Jungtiere aus dem Jahr 2014, Leoparden-Mädchen Naina und Alya, zogen vergangenes Jahr im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes in zwei US-amerikanische Zoos nach Kalifornien und Minnesota. Die erfreuliche Geburt des kleinen Schneeleoparden hat auch einen ernsten Hintergrund, denn Schneeleoparden gehören zu den stark bedrohten Großkatzen der Erde. Nur noch rund 4.000 bis 6.600 Schneeleoparden soll es in ihrer Heimat, den Hochgebirgen Zentralasiens, geben.
Weitere Infos: www.tierpark-berlin.de
Red., Bild: Tierpark BerlinSchne