Sechs Wochen, zehn Stunden am Tag Kulturprogramm beim Straßentheaterfestival „Berlin lacht!“.

Das Motto von Mantega Voadora vom Kap Verde: „Nichts ist ,wie es scheint.“

Sechs Wochen wird hier eine bunte Mischung aus Straßentheater und Musik auf zwei Bühnen inmitten von künstlerischen Dekorationen, Biergartenstimmung und einem Ambiente mit viel Grün präsentiert. Der Eintritt ist frei. Über eine Spende in den Hut freuen sich die Künstler. Aufregendes, skurriles und komödiantisches Theater zum Anfassen – das bringt der Berlin lacht! e.V. bereits seit 2004 auf den Berliner Asphalt. Momentan ist das Internationale Straßentheaterfestival „Berlin lacht“ auf dem Washingtonplatz in vollem Gange.

Neue Stätte

„In diesem Jahr erweitern wir unseren Radius und sind an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig zu finden“, verrät Stefanie Roße vom Berlin lacht! e.V. Mit dem Washingtonplatz soll eine neue Spielstätte etabliert werden. Doch auch am Alexanderplatz startet bald der Kultursommer der Straßenkunst. Vom 27. Juli bis 6. August wird der zentrale Treffpunkt mit Straßentheater, Musik, interaktiven Spielobjekten auf drei Spielflächen bespielt. Alle Veranstaltungen finden täglich von 11 bis 22 Uhr, das Kulturprogramm ab 13 Uhr, statt.

Harter Kampf

Trotz des hohen Bekanntheitsgrades und der allseitigen Beliebtheit des Festivals haben die Veranstalter alljährlich Hürden zu überwinden. Das Kultur-Event steht für beste Unterhaltung für Groß und Klein, ohne Eintritt und mit internationalem Programm. „Doch leider bekommen wir keine finanzielle Unterstützung vom Land. Öffentliche Gelder oder Unterstützung durch Sponsoren gibt es nicht“, sagt Stefanie Roße, und weiter: „Nicht, dass wir es nicht versucht hätten. Aber für die Politik ist alles ganz einfach.“

Gilad Shabtay aus Israel schlüpft in viele unterschiedliche Rollen

Straßentheater bedeute im Sinne der Kulturpolitik Unterhaltung und falle somit aus dem Raster. „Wir haben aber unseren eigenen Weg gefunden, das Festival umzusetzen und auszubauen. Dafür haben wir nach genügend Raum gesucht, um einen Markt zu gestalten.“ Und gefunden. Der Alexanderplatz sei zwar umstritten und viele Menschen würden sich auch fragen, warum der Verein genau dort seine Basis gewählt hat. Stefanie Roßes Antwort: „Nur dieser Platz mit seiner Lage und Größe gibt uns die Chance und bietet die Voraussetzungen, die wir benötigen, um das Festival zu finanzieren und das zu erreichen, was Straßentheater so besonders macht.“

Hier treffen Menschen mit unterschiedlichster sozialer oder kultureller Herkunft spontan aufeinander. Ohne Eintritt zu bezahlen, kommen alle Besucher in den Genuss internationaler Kunst und Kultur. „Wir transportieren tonnenweise Pflanzen, hochwertige Bühnendekorationen und Lichtinstallationen auf den Platz, um ein theatrales und kreatives Ambiente zu erschaffen. Wir scheuen wirklich keine Mühen“, sagt Roße. Auch keine finanziellen: Die GEMA fällt laut Veranstalter mit 18.000 Euro ins Gewicht, das Bezirksamt Mitte erhält 50.000 Euro, die Künstlersozialkasse bekommt 4.000 Euro. „Wir wollen begeistern und gute Laune auf die Straße bringen“, sagt Stefanie Roße. Für die Begeisterung der Zuschauer lohne sich der Aufwand allemal. Alle Infos zu den auftretenden Künstlern gibt es im Netz unter www.berlin-lacht.de/program.

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Sara/Red., Bilder: Promo