Gesundheit: Wasserqualität nach Starkregenfällen: LaGeSo gibt Berliner Badeseen größtenteils wieder zum Planschen frei.

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Das waren schon ganz besondere Regenfälle, die sich Ende Juni über unserer Hauptstadt ergossen. U-Bahn-Höfe liefen voll, Straßen wurden zum Schwimmbecken. Auch die Berliner Badeseen litten unter der Wasserattacke. Das Landesamt für Gesundes und Soziales (LaGeSo) sprach eine vorläufige Warnung aus, was das Planschen in den Hauptstadt-Gewässern angeht und veranlasste umgehend Probeentnahmen bei allen 39 ausgewiesenen Badestellen.

Mehr als die Hälfte der Proben sind bereits ausgewertet. Ergebnis: Berlins Seen sind sauber und das Schwimmen in ihnen ist gesundheitlich unbedenklich. Nur an einer Stelle bleibt die Badewarnung wegen problematischer Werte noch bestehen.

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Schnelle Selbstreinigung

Wassersportler am Wannsee brauchen keine Angst vor Bakterien und Keimen im Wasser zu haben – alles im grünen Bereich.

„Durch die unwetterartigen und außergewöhnlich starken Regenfälle war mit erheblichen Verunreinigungen der Berliner Badegewässer zu rechnen“, erklärt LaGeSo-Pressesprecherin Silvia Kostner gegenüber dem Berliner Abendblatt.  Die Einspülung von Regenwasser und zum Teil ungeklärten Abwässern führe erfahrungsgemäß zu einer erhöhten Belastung mit Krankheitserregern. Diese mikrobielle Belastung sei vorübergehend und wird durch die Selbstreinigungskräfte der Gewässer sowie den natürlichen Abfluss bis zur Normalisierung verringert.

„Sand, Schilf und die Fließgeschwindigkeit des Wassers sorgen in der Regel schnell für eine natürliche Reinigung“, sagt die Expertin. Bei Fließgewässern werde mit drei bis vier Tagen gerechnet. Bei Landseen wie Oranke-, Plötzen- oder Weißer See könne das Prozedere schon mal mehr als eine Woche dauern. Doch die Ergebnisse zeigen: Die Werte sind gut. Lediglich an der Unterhavel war noch eine erhöhte Grundbelastung messbar (Stand bei Redaktionsschluss). „Nur an der Badestelle Breitehorn“, so Kostner, „wird weiterhin vom Baden abgeraten.“ Grund dafür sei die Lage der Badestelle in einer Bucht, in der sich möglicherweise Bakterien und Keime festgesetzt haben. Die Werte würden jetzt weiter gemessen. Neuigkeiten bezüglich der Ergebnisse können aktuell auf der LaGeSo-Homepage aufgerufen werden. Grundsätzlich gilt: Nach einem Starkregen sollten kleine Kinder drei bis vier Tage nicht in Seen  baden. „Es kann immer möglich sein, dass sich Bakterien entwickelt haben, die durch das Verschlucken Magen- und Darmreizungen hervorrufen können“, warnt Kostner.

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Auf Umwelt achten

Im Großen und Ganzen herrschen in der Hauptstadt außergewöhnlich gute Verhältnisse. Zumal derart vielfältige Bede-Möglichkeiten in natürlichen Gewässern nur noch  in wenigen anderen Großstädten zu finden sind. Auch deshalb weist Silvia Kostner darauf hin,  die Schilfgürtel zum Beispiel beim Baden zu schonen, weil diese helfen, nach umweltbedingten Belastungen immer wieder die gute Qualität des Wassers herzustellen. Auch Abfälle gehörten nicht an den Badestrand. „Wenn der Regen sie in die Gewässer spült, landen Bakterien darin, die die Gesundheit gefährden. Wir können jede Menge dazu beitragen, damit der Sommer in Berlin so schön bleibt wie er ist“, so Kostner abschließend.

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Sara Klinke, Bilder: Thinkstock/iStock/Alysta (1x), Grafner (1x),  imago/Günter Schneider (1x), Dieter Matthes (1x)