Festival: Talentierte Bands spielen ohne Gage bei freiem Eintritt.
Ein Jahr lang wurde von ein paar Dutzend Ehrenamtlichen mit Unterstützung des Jugendamtes Tempelhof-Schöneberg die neueste Ausgabe des Rocktreffs vorbereitet. Am 4. Juli, wenn die Rock-Ini-Crew ins Fußballstadion des Volksparks Mariendorf Einzug hält, wird das ehrwürdige Spielfeld, auf dem immerhin schon mal Hertha dem Ball hinterhergelaufen ist, in ein Festivalgelände verwandelt.
Letzte Vorbereitungen
Nach und nach wächst die Bühne in den Himmel und werden Strom- und Wasserkabel verlegt. Zum Bühnenbereich gesellen sich im Laufe der Woche noch zahlreiche Stände, an denen es Speisen und Getränke gibt. Und natürlich hoffen alle wieder auf schönes warmes Wetter. Der Umsatz an den Getränkeständen kommt natürlich der Veranstaltung zugute. Seit vielen Jahren unterstützt die Catering Company den Rocktreff, auch unter dem Motto: Geht es dem Caterer gut, geht es dem Rocktreff gut. Geschäftsführer Henry Arzig, der früher auch den Kulturlustgarten im Volkspark veranstaltete, ist der Rocktreff ans Herz gewachsen. Reich werden kann er mit dieser Veranstaltung nicht, aber es macht Spaß.
Und wenn dann alles am 7. Juli aufgebaut ist und die Besucher ins Stadion strömen, können sich die vielen Helfer der Rock-Ini auch ein wenig zurücklehnen und die Früchte ihrer Arbeit genießen. Am ersten Festivaltag wird der neue Schirmherr des Rocktreffs, BVV-Vorsteher Stefan Böltes, um 18 Uhr die Gäste begrüßen. Am 8. Juli steht der Veranstalter, Jugendstadtrat Oliver Schworck, um 16 Uhr zur Begrüßung auf der Bühne. Am 9. Juli , zur selben Zeit, gibt sich Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler die Ehre.
Wie die Großen
Natürlich halten die Rocktreff-Macher ihre Veranstaltung für das größte Festival überhaupt. Zumindest jedoch in Berlin dürfte es das bedeutendste Amateur-Rock-Band-Festival sein. Beim Rocktreff fehlen im Vergleich zu den kommerziellen Festivals wie „Wacken“ oder „Rock am Ring“ zwar die großen Namen. Dafür aber sind die Amateurbands mindestens genauso engagiert und teilweise auch so gut wie die großen Vorbilder. Beim Rocktreff treten die Bands ohne Gage auf und natürlich ist der Eintritt frei. Die Rocktreff-Bühne ist beeindruckend – auf ihr gespielt zu haben, schmückt jede Vita einer Band.
Hohe Kosten
Auch wenn die Bands keine Gage verlangen und alle Helfer ehrenamtlich tätig sind, so fallen doch Kosten für die Bühne, Infrastruktur, Zäune, Sicherheit und vieles mehr an. „Am meisten schmerzen die GEMA-Gebühren, die mit rund 2.500 Euro ein großes Loch in die Kasse reißen“, sagt Ed Koch, Veranstaltungskoordinator des Jugendamtes Tempelhof-Schöneberg. Auch viele andere Positionen in der Kalkulation würden sich von Jahr zu Jahr erhöhen. Konstant bleibe jedoch die Zuwendung des Jugendamtes, dem Veranstalter des Rocktreffs. „Ohne die vielen Sponsoren, die rund Dreiviertel der Gesamtkosten stemmen, wäre der Rocktreff überhaupt nicht mehr möglich“, so Koch. Aber auch das Sponsoring ist kein Selbstläufer. Immer wieder müssen große Anstrengungen unternommen werden, um das Geld zusammenzubekommen.
Wie aufwendig die Vorbereitungen für ein Festival dieser Art sind, davon kann Sven Perschmann, der ehrenamtliche technische Leiter des Rocktreffs, ein Lied singen. Er erarbeitet jedes Jahr das Sicherheitskonzept, die Brandschutzordnung und den Evakuierungsplan. „Der Rocktreff kann froh sein, einen entsprechend ausgebildeten Helfer für diese Aufgabe zu haben“, sagt Ed Koch dankbar.
Red., Bild: Veranstalter