Sommerfeste, Musikauftritte und historische Ausstellungen: Spandaus Ortsteil hat viel zu bieten.

Ein ganzes Jahr lang wird gefeiert. Kladow, der südlichste Ortsteil Spandaus, hat ein buntes Festprogramm zum 750. Jubiläum. Unter Führung des Kladower Forums haben sich Geschäftsleute und Vereine mit gesellschaftlichen Organisationen aus Kladow zusammengeschlossen und Veranstaltung für das gesamte Jahr organisiert. Neben zahlreichen Festen stehen unter anderem Ausstellungen, Festumzüge und Konzerte auf dem Programm. Der letzte Höhepunkt war ein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Spandau.

Schnelle Veränderungen

Doch was macht Kladow so besonders? Für viele ist es der dörfliche Charakter und die Wälder und Felder des Ortsteils an der Grenze Brandenburgs. Dazu kommt die lange Geschichte und die vielen und auch schnellen Veränderungen, die Kladow durchlaufen hat. Im Jahre 1267 wurde Kladow, damals noch „Cludow“, erstmalig urkundlich erwähnt. Seitdem fiel der Berliner Stadtteil immer wieder Bränden oder Zerstörungen durch Kriegen zum Opfer. Das Erscheinungsbild veränderte sich immer wieder und die Infrastruktur wurde ständig erneuert und ausgeweitet. Die alte Dorfkirche gilt nach wie vor als eines der historischen Wahrzeichen.

Geschichten erzählen

Aber auch der Kladower Hafen, der erst vor einigen Jahren neu angelegt wurde, gehört mittlerweile zu den Anlaufstellen des Ortsteils an der Havel. Im vergangenen Jahr ist auch der Venezianische Löwenbrunnen aus Schloss Brüningslinden, der zeitweise im Innenhof des Rathaus Wilmersdorf stand, zurückgekehrt. Neben den Ortsansichten hat Kladow aber auch eine ganze Menge Geschichten zu erzählen. Rainer Nitsch, erster Vorsitzender des Kladower Forums, hat sich ausgiebig mit der Organisation der Feierlichkeiten zum 750. Jahrestag Kladows beschäftigt und kennt viele Anekdoten aus den vergangenen Jahren.

„Kladow hatte von Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts seinen eigenen Till Eulenspiegel“, erzählt er. „Der Bauer Karl Parnemann ist für seine Streiche bekannt, über die er nur selber lachen konnte.“ Zum Beispiel habe er auf dem Friedhof Gräber ausgehoben und Besucher mit Totenschädel beworfen, um sie zu erschrecken. „Seine Späße sind in die Kladower Geschichte eingegangen“, verrät Nitsch. Der Parnemannweg nahe des Friedhofs soll an ihn und seine Familie erinnern.

Das große Jubiläumsfest findet am 15. Juli auf dem Imchenplatz statt. Die Veranstaltungen tragen dazu bei, dass die Geschichte Kladows lebendiger werde, sagt Berlins Bürgermeister Michael Müller in der Festschrift zur Feier. „Ich bin sicher, dass dies auch bei vielen Berlinerinnen und Berlinern aus anderen Teilen unserer Stadt Neugier auf Kladow wecken wird“, so Berlins Regierender.

Weitere Informationen zu den kommenden Veranstaltungen und zur Geschichte Kladows gibt es unter: https://750jahre-kladow.de/

Bild: Frank Bauchspieß