Fotokunst im Frauenknast: Bilder, Lesungen und Konzerte am Pfingstwochenende.
Unter dem Motto „Fotoblues in 23 Zellen“ findet vom 3. bis zum 5. Juni eine Kunstveranstaltung im ehemaligen Frauengefängnis in Lichterfelde (Söhtstraße 7) statt. Zu sehen sind Fotografien von Peter Hahn. Lesungen und Konzerte begleiten die Ausstellung. Bei seinen vielen Reisen, aber auch hier in Berlin ist Peter Hahn am liebsten auf den Straßen unterwegs, wo er den Menschen nahe ist und die besonderen Momente einfangen kann, sagt er über sich selbst. Immer wieder findet er dabei ungewöhnliche Perspektiven, die das Originelle in seinen Bildern ausmachen.
Hahn fotografiert gerne aus der Hocke, steigt auf Mauern oder schießt seine Fotos aus der Vogelperspektive. Dabei gilt sein Blick immer wieder den unscheinbaren Details, die erst durch die Aufmerksamkeit seiner Kamera eine Bedeutung erlangen. Die Vernissage ist am 3. Juni um 18 Uhr. An diesem Abend lesen die Schauspielerin Katharina Wackernagel und andere Künstler aus dem Werk „Geben Sie Acht“. Der Beginn ist um 19.30 Uhr in der „Kapelle“. Am Sonntag wird unter anderem die Theaterperformance „ur_instinkt_wölfin“ gegeben. Diese startet um 17 Uhr. Ab 19 Uhr steht ein Konzert im Lichthof auf dem Programm. Ebendort findet am Tag darauf das Abschlusskonzert mit der Band „123“ statt.
Ungewöhnliches Ambiente
Nach außen wirkt die einstige Haftanstalt, die nun den Namen „Söht 7“ trägt, mit seiner historisierenden Renaissance-Architektur nicht wie Gefängnis, eher wie ein Schulgebäude. Im Rahmen einer Justizreform im Jahr 1906 wurde das Gefängnis direkt an das Amtsgericht Lichterfelde angebaut. Im Jahr 2016 kam der Kulturmanager Jochen Hahn auf die Idee, aus dem Gefängnis einen Ort des kreativen Austauschs zwischen Künstlern und Kunstinteressierten zu schaffen. Wie attraktiv das Ambiente des ehemaligen Gefängnisses ist, zeigt sich darin, dass es öfter als Drehort und Filmkulisse genutzt wurde. Zum Beispiel waren Til Schweiger und auch Goerge Clooney dort künstlerisch tätig.
Red., Bild: fotoblues