Bundesweite Studie lobt den Gewerbestandort.
Vor wenigen Jahren galt die City West als Sorgenkind. Die neuen hippen Shoppingadressen in der östlichen Innenstadt drohten Tauentzien und Kurfürstendamm das Wasser abzugraben. Die Krise ist längst überwunden und die Gegend spielt wieder in der ersten Liga. Die bundesweite Vergleichsstudie „Vitale Innenstädte 2016“ bestätigt den Trend.
Bestens bewertet
Das Institut für Handelsforschung Köln untersuchte Berlin und 120 weitere Städte unterschiedlicher Größe im Rahmen von Besucherbefragungen. Rund 1.000 Passanten nahmen in der City West teil. In die Bewertung flossen Kriterien wie Einzelhandelsangebot, öffentliche Infrastruktur oder bauliche Attraktivität mit ein. Eindeutiges Ergebnis der Studie: Die Ausstattung der Innenstädte entscheidet mit darüber, ob der Einkauf in lokalen Geschäften erfolgt und die Wertschöpfung vor Ort bleibt. Berlin bekam gute Noten in der Gesamtattraktivität und insbesondere beim Einzelhandelsangebot, die City West gehört zu den bestbewerteten Shopping-Städten.
Tempelhof-Schönebergs Bürgermeisterin Angelika Schöttler freut sich sehr über die Entwicklung der City West: „Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan, und es gab und gibt eine enorme Unterstützung mit Fördermitteln. Ich denke da an die Förderprogramme Aktive Zentren und auch an das Regionalmanagement, welches der Bezirk Tempelhof-Schöneberg auch finanziell unterstützt hat. Ich glaube nicht, dass eine einzelne Maßnahme hervorgehoben werden sollte. Vielmehr ist es die Vielzahl der unterschiedlichen Aktivitäten, die den Gesamterfolg gebracht haben.“
Dauerhaft bemüht
Uwe Timm, Vorstandsmitglied des Vereins AG City, der die Entwicklungen in der City West bündelt und vorantreibt: „Die guten Noten für den Kurfürstendamm und den Tauentzien bestätigen uns bei unseren Projekten und den dauerhaften Bemühungen der AG City, die Aufenthaltsqualität in der City West immer weiterzuentwickeln.“ Als Beispiel nennt er die Aktivitäten rund um den 125. Geburtstag des Kurfürstendamms. Händler organisierten gemeinsame verkaufsoffene Sonntage, bei geführten Spaziergängen wurden Besucher über die Highlights des Quartiers informiert. Als wesentliche Stärke nennt er den „einmaligen Mix aus Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Ausgehen“, der nicht nur berlinweit, sondern auch international seinesgleichen suche. Das bestätigt auch Angelika Schöttler: „Neben den vielen Einkaufsmöglichkeiten bietet die City-West auch ein umfassendes Angebot an Kultur, Entertainment und Freizeitspaß für Jung und Alt. Hier ist für jeden etwas dabei.“
Neues Projekt
Demnächst, so Timm, werde die AG City West den Weg mit Unterstützung eines BID (Business Improvement District) auf ein neues Niveau heben. In einem BID werden die Entwicklungsziele für den Kiez als verbindlich festgelegt. Auch die Wirtschaftsförderung aus Tempelhof-Schöneberg unterstütze die Entwicklung des BID, so Schöttler. „Außerdem betreuen wir das von der Wirtschaftsförderung initiierte Hotelnetzwerk, von dem wir auch in Zukunft wichtige Impulse für einen hochwertigen und stadtverträglichen Tourismus erwarten“, erklärt die Bürgermeisterin.
Nils Michaelis und Sara Klinke, Bilder: imago/PEMAX, Marco Voigt