Schnelle Lösungen  müssen jetzt her.

In Sachen Schulplatzmangel drückt der Schuh in Lichtenberg ganz besonders in den Ortsteilen Lichtenberg-Mitte. Friedrichsfelde, Weitlingkiez, in der Victoriastadt und im Gensinger Viertel. Hier werden und wurden reichlich neue Wohnungen gebaut, die Platz für viele neue Familien bieten und die  Schulen platzen bereits jetzt aus allen Nähten.

Schnelle Umsetzung

Hendrikje Klein, Abgeordnete der Linken im Berliner Abgeordnetenhaus  kennt das Problem. „Die Grundschulversorgung in Lichtenberg-Mitte ist kurz- und langfristig nicht gesichert. Die bisher geplanten Maßnahmen dauern zu lange und sind zu wenig“, erläutert sie die Situation und fordert nach Lösungen, die das Bezirksamt und der Senat schnellstmöglich umsetzen sollen. Eine Forderung, auf die auch Eltern und Schüler der Robinson-Grundschule, der Friedrichsfelder Grundschule, der Schule an der Victoriastadt, und der Gmeiner-Grundschule anlässlich der Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung Ende April mit einer Protestaktion  auferksam machten. „Es kann doch nicht sein, dass der Senat den aktuellen Schulplatzmangel in Lichtenberg mit dem Argument weg redet, langfristig seien alle Schulplätze gesichert. Vielleicht ist diese Krise in zehn Jahren vorbei, aber bis dahin gehen sehr viele Kinder zur Schule“, argumentiert Stephanie L., eine der Mütter, die an diesem Tag zur Demonstration vor die Taut-Halle gekommen ist.

Die Projekte

Der Senat hatte im Juni 2016  einen Fehlbedarf von 860 bis 1.000 Schulplätze in diesen Ortsteilen ermittelt und empfahl den Neubau der Grundschule an der „Hauptstraße 8“  mit 432 Plätzen, den Neubau einer Grundschule  an der Sewanstraße mit noch einmal 432 Plätzen und die Erweiterung der „Schule an der Victoriastadt“ um 144 Plätze. Damit sei die Grundschulversorgung langfristig gesichert, hieß es im Senatspapier.  Auch der für Schulbau verantwortliche Stadtrat Wilfried Nünthel (CDU) kennt die Zahlen und die aktuelle Situation. Neben den auch vom Senat genannten Orten für Schulneubau bringt er dazu noch einen Gemeinschaftsschulstandort für die Ortsteile Friedrichsfelde und Rummelsburg in der Fischerstraße, Ecke Zobtener Straße, ins Spiel.

Späte Lösungen

Allen Plänen hafte ein einziger, aber wichtiger Nachteil an, argumentiert Hendrikje Klein. Der Mehrbedarf bestehe bereits jetzt und selbst die schnellste Entlastungsvariante mit dem Neubau der Schule in der Sewanstraße könnte vor dem Jahr 2020 kaum realisierbar sein. „Die Ergänzung der Freifläche an der Kultschule, des Jugendfunkhauses und der Kita um eine neue Schule würde sehr gut passen und die vorhandenen Einrichtungen ergänzen“, sagt sie. Allein die Tatsache, dass auch dort wahrscheinlich vor 2020 keine neuen Schulplätze entstehen, würden diese Perspektive schmälern. „Eltern können doch schließlich nicht ganze fünf Jahre warten, bis sie ihre Kinder endlich einschulen lassen können“, so die Abgeordnete.

Stefan Bartylla, Bild: Hendrikje Klein