Preisverdächtiges Modellprojekt im Jugend Museum.
Was bedeutet ’gender’? Warum tragen Mädchen Rosa? Können homosexuelle Paare richtig heiraten? Gab es schon früher Trans-Menschen? Wie leben Regenbogenfamilien? Was ist mit ’queer’ gemeint? Bei dem fünfjährigen Modellprojekt des Jugend Museums „All included – Schule und Museum gemeinsam für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ geht es um Geschlechterrollen, Identitäten und ganz praktische Fragen. Gemeinsam mit sechs Schulen und weiteren Projektpartnern arbeiten die Initiatoren zum Thema und engagieren sich für die Wertschätzung vielfältiger Lebensweisen. Das Projekt wurde nun für den BKM Preis Kulturelle Bildung 2017 nominiert. Das gab die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, bekannt. Gemeinsam mit Bezirksstadträtin Jutta Kaddatz freut sich das Jugend Museum sehr über diese Nominierung.
5.000 Euro Prämie
Der BKM-Preis Kulturelle Bildung wird am 20. Juni in der Stiftung Genshagen bei Berlin verliehen. Auf Empfehlung einer unabhängigen Jury erhalten dort drei herausragende Projekte der kulturellen Bildung von Prof. Monika Grütters die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung. Aus den zahlreichen, bundesweiten Einreichungen hat die Fachjury bereits im Vorfeld zehn Projekte für den BKM-Preis nominiert, darunter das vom Bundesfamilienministerium geförderte Modellprojekt „All included“ des Jugend Museums in Schöneberg. Mit der Nominierung ist eine Anerkennungsprämie in Höhe von 5.000 Euro verbunden, die für Projekte der kulturellen Vermittlung zur Verfügung gestellt wird.
Neues Format
Nach einer Reihe von Workshops zum Projektstart und einer interaktiven Werkschau mit Begleitprogramm 2016 steht bei dem Projekt in diesem Jahr die Erarbeitung eines neuen Formats für Schulen im Mittelpunkt: All included mobil. Das Projekt beteiligt sich an vielfältigen Formaten wie dem Queer History Month und bietet auch 2017 ein besonderes Veranstaltungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. All included mobil wird aus mehreren Modulen bestehen und spannendes Material bereithalten: Objekte, Fotoboxen, biografische Mappen, Dokumente, Quellenmaterialien, Glossare und natürlich auch interaktive Stationen. Begleitet von Mitarbeitern des Jugend Museums können die Schüler in einem ungewöhnlichen Setting zu Geschlechterfragen und queeren Themen forschen, fragen, diskutieren.
Testphase an Schulen
Ergänzend zu All included mobil soll es ein All included Toolkit für Lehrkräfte geben, mit vielfältigen Materialien zur Weiterarbeit und mit einem Fragebogen für’s Feedback. „Denn wir wollen wissen, ob das neue Format funktioniert und was wir verbessern können“, so die Verantwortlichen. Zum Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie am 17. Mai wird das All included Package öffentlich vorgestellt. Dann startet eine erste Testphase mit Schulklassen. Weitere Informationen unter www.jugendmuseum.de
Red., Bild: Jugend Museum