Die Bundeskunsthalle Bonn präsentiert im Martin-Gropius-Bau eine umfangreiche Schau mit Arbeiten des deutschen Starfotografen Juergen Teller.
Juergen Teller zählt zu den gefragtesten Fotografen der Gegenwart, und seine Arbeiten, oft umfangreiche Serien, werden in Büchern, Zeitschriften und Ausstellungen veröffentlicht. Nachdem er – aus einer Instrumentenbauerfamilie stammend – seine Bogenmacherlehre aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste, studierte er an Fotografie in München und zog 1986 als freier Fotograf nach London. Dort begann er für Musik-, Zeitgeist- und Modemagazine zu fotografieren. Bekannt wurde er, als er 1991 die Band Nirvana auf ihrer Nevermind Release-Tour begleitete.
Umfangreiche Schau. Bis 3. Juli zeigt Kuratorin Susanne Kleine von der Bundeskunsthalle Bonn im Berliner Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, eine umfangreiche Schau mit Arbeiten des deutschen Starfotografen. In bewusster Distanz zum immerwährenden Glamour im Bereich Mode- und Leute-Fotografie hat Juergen Teller eine exponierte Stellung: In Modekampagnen für namhafte Label versetzt er Schauspieler, Supermodels, Popstars oder andere Prominente in neue, oft irritierende visuelle Zusammenhänge, gestattet ihnen, ihre Individualität zu zeigen, und enthebt damit die Darstellung dem gängigen Abbildungskodex. Die Abgebildeten werden entmystifiziert, indem Teller private, intime Momente scheinbar am Rande des öffentlichen Geschehens festhält. Und er macht Dinge zu Stars, die selten so gekonnt und metaphorisch dargestellt werden.
Ehrlicher Blick
Juergen Teller fordert von seinen Modellen die Bereitschaft zum Unverfälschten und Ungeschönten, so, wie sein unermüdlicher, ehrlicher, neugieriger, offener und unverstellter Blick auf das Motiv auch beim Betrachter Toleranz und Neugier voraussetzt. Mehr Informationen gibt es online.
red, Bild: Juergen Teller/Bundeskunsthalle