Festival: Die „Space Parade“ auf der Allee der Kosmonauten will Kulturen friedlich verbinden.
Bevor es in den Weltraum geht, muss erst mal die Erde aufgeräumt werden: So lautet die Idee des diesjährigen Straßenfestivals „Space Parade“ in Marzahn-Hellersdorf. 5.000 Teilnehmer wollen am 15. Juli auf der Allee der Kosmonauten ein Zeichen setzen für Liebe, Toleranz und friedliche Demokratie sowie gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Um 11.55 Uhr startet die Mulikulti-Demo unter dem Motto „Mehr Liebe WAGEN – Dancing for Future“ am S-Bahnhof Springpfuhl, zieht knapp drei Kilometer bis zur Haltestelle Alt-Marzahn und wieder zurück. Auf Hängern, Traktoren und Rikschas werden Menschen der verschiedensten Kulturen dabei sein, unter anderem mit russischen und vietnamesischen Wurzeln. Die Projektleiter arbeiten auch mit Flüchtlingsheimen zusammen, um die Integration zu fördern, so Veranstalter Matthias Bielor. Anders als beispielweise die „Love-Parade“, richtet sich die „Space Parade“ nicht hauptsächlich an Techno-Fans, sondern macht auf die Probleme im Bezirk aufmerksam.
Buntes Bild
Gerade Marzahn- Hellersdorf wird häufig mit rechtsextremen Demonstrationen, Neonazi-Angriffen, Rassismus und Orientierungslosigkeit in Verbindung gebracht. Das Ergebnis der letzten Wahl bestätigt die rechte Einstellung vieler Bürger. Rund ein Drittel der Wähler stimmten im September 2016 für die AFD. Für Bielor sei das ein katastrophales Ergebnis. „Der Bezirk hat viel mehr Seiten zu bieten. Durch die Parade können wir ein anderes, buntes Bild von Marzahn vermitteln“, so der Veranstalter. Vertreter unterschiedlicher Parteien werden anwesend sein, unter anderem Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle und die Vize-Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Dr. Manuela Schmidt (Die Linke). Bielor weist allerdings darauf hin, dass es kein politischer Wahlkampf sein wird, sondern eine gemeinsame Demonstration gegen Zukunftslosigkeit und Fremdenhass.
Neue Ziele
Die „Space Parade“ ist kein neues Projekt. Von 1999 bis 2001 wurde das Straßenfest bereits auf der Allee der Kosmonauten gefeiert, jedoch mit anderen Hintergründen. Zur Zeit der „Aufbruchsstimmung“ in Deutschland verkörperte die Parade die Erkundung des Weltalls und Zukunftsvisionen – ganz nach dem Vorbild der Star-Wars-Filme. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Weltoffenheit. Von ursprünglich 150 Teilnehmern ist die Anzahl auf 5.000 gestiegen. Die Projektleiter sind noch in der Planung und freuen sich über weitere Teilnehmer. „Jeder, der hinter unserer Idee steht, kann dabei sein – ganz ohne Herkunfts- oder Musikeinschränkung“, lädt Bieler ein.
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Kontakt
Email: matthias.bielor@email.de
Telefon: 0160/ 5 52 15 61
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Marley Lackermann, Bild: Getty Images/iStockphoto / bodok