Freizeit: Beim Dogscooting ziehen die Vierbeiner ihre Besitzer im Gespann hinter sich her.

Es ist der tägliche Kampf beim Gassigehen: Herrchen will nach links, Hund zieht nach rechts. Jetzt können Hundebesitzer aus dieser Not eine Tugend machen. Hundetrainer Alexander Landschek nutzt beim „Dogscooting“ die überschüssige Energie der Tiere und macht so aus dem täglichen Spaziergang eine Fitnessaktion für Mensch und Tier. Dabei stellt sich der Hundebesitzer auf eine Art Roller und wird von einem oder mehreren Hunden gezogen.

Die Ausrüstung

Deshalb ist natürlich eine entsprechende Ausbildung sinnvoll. Die Befehle an die Hunde müssen sitzen und eine gute Ausrüstung ist wichtig. Das Zuggeschirr muss auf der Brust der Tiere liegen und es sollte Rückdämpfer für deren Bandscheiben haben. Und für die Menschen fordert Landschek Helmpflicht. Für kleine Hunderassen ist Dogscooting nicht geeignet. „Das Tier muss mindestens 20 Kilogramm wiegen, damit es wenigstens 60 ziehen kann. Dabei wiegt alleine der Scooter schon neun bis zwölf Kilo. Am besten lässt man sich also von zwei Hunden ziehen“, erklärt der Trainer.

Wie groß ist die Verletzungsgefahr für die Hunde? „Nicht mehr als sonst“, sagt er „Die Pfoten der Tiere sind durch Hundeschuhe geschützt, weil leider überall Glasscherben herumliegen. Um Stürze zu verhindern, nutze ich sogenannte Paniksnaps. Damit lässt sich durch einen Zug an der Leine sofort ein Karabinerhaken öffnen und der Scooter wird vom Rudelführer getrennt.“

Mit Beratung

Die Hunde sollten ausgewachsen sein. Es gibt Rassen oder Mischlinge, die bereits mit einem Jahr soweit sind, andere benötigen dafür mindestens eineinhalb oder sogar zwei Jahre. Alexander Landschek besteht darauf, dass die Hunde einen Medizincheck beim Tierarzt absolvieren. Seine eigenen zwei Labrador-Damen, namens Erna und Wilma, waren 12 und 18 Monte alt, als er begann, mit ihnen zu üben. Landschek: „Wir trainieren jetzt seit vier bis fünf Jahren und sie laufen zwischen sieben und zwölf Kilometer jedes Wochenende . Es sollte aber nicht wärmer als 15 Grad sein, sonst ist die Belastung für die Tiere zu groß.“ Je abgelegener der Wald sei, umso mehr Spaß habe das Gespann. „Es ist eine willkommene Abwechslung für die Tiere und sie sind ausgelastet. Auch zu Aggressionen neigende Hunde werden ruhiger. Mensch und Tier werden süchtig danach“, erklärt der Trainer. Darf so ein Gespann überhaupt im Wald fahren? „Das ist eine Gesetzeslücke. Der Wald ist für Gespanne verboten, aber sind wir denn überhaupt ein Gespann? Die Frage ist bisher nicht beantwortet“.

Stefan Bartylla, Bild: Ole Lambrecht