Kiezleben: Kunstmarkt ist wieder auf dem Leopoldplatz zuhause.
Vom Leopoldplatz über die Müllerstraße, zur Brunnenstraße, zum Nordufer und wieder zurück. Der Weddingmarkt ist in seinem Kiez schon viel rumgekommen. Nun kehrt er zu seinen Wurzeln auf den Leopoldplatz zurück. Die Termine für 2017 stehen jetzt fest. Wer für den Auftakt am 7. Mai einen Stand mieten will, kann sich bis zum 3. März bewerben.
Großer Andrang
Im Jahr 2012 fand der erste Weddingmarkt auf dem Leopoldplatz statt. „70 Stände waren es damals und 70 sind es noch heute“, sagt Organisatorin Sabrina Pützer. Das habe natürlich mit der Platzkapazität zu tun. Bemerkenswert ist allerdings, dass vor fünf Jahren auch 70 Bewerbungen für diese 70 Stände eingegangen sind. „Heute müssen wir aus über 350 Bewerbungen aussortieren“, sagt Pützer. Bei der Entscheidung sei die Besonderheit und die Qualität der Produkte ausschlaggebend. Bis zu zehn kulinarische Stände und ein musikalisches Programm finden sich ebenfalls auf dem Weddingmarkt, der ein echter Kieztreffpunkt geworden ist. „Die entspannte Sonntagsstimmung, das Treffen von Nachbarn und die ausgefallenen hochwertigen Produkte schaffen ein ganz besonderes Flair“, sagt Pützer. Doch auch „Nicht-Weddinger“ zieht es hierher. Das zeigt der Besucherrekord vom Mai 2015: 4.000 Menschen wurden auf dem Kunstmarkt gezählt.Mit dem Umbau des Leopoldplatzes ging es für den Weddingmarkt zum Cittipoint (Müllerstraße), über die Brunnenstraße und schließlich zum Nordufer im Jahr 2013. Drei Jahre war dieses die Heimat des Weddingmarktes. Doch dann teilte das Straßen- und Grünflächenamt mit, dass das schöne Nordufer nicht mehr für regelmäßige Veranstaltungen genutzt werden darf, weil der Radweg nach Kopenhagen sonst versperrt und das Unfallrisiko zwischen Passanten und Radfahrern zu hoch seien. „Dass dieser Radweg auch am Brandenburger Tor vorbeifährt, wo gefühlt wöchentlich Veranstaltungen stattfinden, sei nebenbei angemerkt“, kritisiert Pützer, und weiter: „Da wir Kopenhagen aber nicht die Radfahrer aus Berlin wegnehmen wollten und auch das Unfallrisiko von einem Prozent vermeiden wollten, gaben wir nach.“ Kein Anwalt, keine Klage gegen das Amt – sondern Rückzug zum Leopoldplatz. Der Gemeindekirchenrat, der für den Leopoldplatz verantwortlich zeichnet, hat grünes Licht für fünf Termine im Jahr 2017 gegeben. „Eine großartige Entscheidung“, freut sich Pützer. „Ich hoffe nun sehr, dass der Weddingmarkt dort wieder ein dauerhaftes Zuhause findet, ohne große Komplikationen.“
Jetzt bewerben
Interessierte Händler können sich online für einen der 70 Stände bewerben, die übrigens eigens für den Weddingmarkt designt und entwickelt wurden. Alle Termine in 2017: 7. Mai, 11. Juni, 2. Juli, 6. August, 10. September.
Sara Klinke, Bild: Weddingmarkt