Verkehr: Bis 2021 auch Karl-Marx-Straße mit durchgängigen Fahrradstreifen.
Eine Fahrrad-Tour rund um die Karl-Marx-Straße und Sonnenallee wird bei dichtem Verkehr und wenig Platz oft zum Abenteuertrip. Mit dem Bau eines Radwegs in der Donaustraße will das Bezirksamt wenigstens einen Teil dieses Gebiets sicherer gestalten. Dafür soll das Kopfsteinpflaster dort auf einer Breite von etwa 5,50 Metern durch Asphalt ersetzt werden. Nur im Bereich der Parkplätze soll es noch erhalten bleiben.
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Auch die Verkehrssicherheit für Fußgänger soll erhöht werden. Vor der Schule wird der Gehweg verbreitert, Verkehrsberuhigungen werden eingebaut und durch das Längsparken der Autos soll eine bessere Sicht geschaffen werden. Die Kosten für den Umbau sind mit 800.000 Euro veranschlagt und werden mit Mitteln der städtebaulichen Sanierung finanziert. Anfang 2018 sollen die Baumaßnahmen losgehen und bis 2019 beendet sein. Ob nun die Donaustraße eine Alternative für den Verkehr in der Sonnenallee darstellt, bezweifelt Nikolas Linck vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). „Radfahrer werden weiterhin die Sonnenallee nutzen, denn sie ist die direkte Verbindung vom Herrmannplatz in Richtung Baumschulenweg“, sagt Linck. Der Umbau der Donaustraße sei zwar eine wichtige Ergänzung zur Verbesserung des Verkehrskonzepts, jedoch bleibe die Frage offen, ob überhaupt Bedarf bestehe. „Um Radverkehrsanlagen an der Sonnenallee führt kein Weg herum“, so Linck. „Der Platz dafür ist auch vorhanden“. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sieht das allerdings anders. Sie plant keinen Fahrradstreifen für die Sonnenallee, da sie jetzt und auch künftig die wichtigste Verkehrsanbindung an die Stadtautobahn sei. Dafür seien aber mit dem Umbau durchgängige Fahrradstreifen in der Karl-Marx-Straße vorgesehen. Die endgültige Fertigstellung wird aber noch bis 2021 andauern. Der Bedarf an Radwegen sei dringend notwendig, findet auch die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (SPD). „Der Radverkehr, gerade im Bereich von Nord-Neukölln, steigt an“, sagt sie. Zurzeit beträgt der Anteil der Radfahrer am Verkehrsaufkommen in diesem Gebiet rund 13 Prozent, Tendenz steigend.
Marley Lackermann, Bild:Getty Images/iStockphoto/Dani Toro