Vandalismus: Zoff im Samariterkiez – Baustadtrat will mehr Zusammenarbeit mit Anwohnern.

In der vergangenen Woche wurden 21 teils sehr hochwertige Autos in einer Tiefgarage eines Wohnungsneubaus an der Rigaer Straße demoliert. Aufgestochene Reifen, zerschlagene Scheiben, politische Parolen – so beschreibt die Polizei das Ausmaß.

Einen Tag später kam es zu weiteren Beschmierungen von Autos sowie eines Bauzauns an der Rigaer Straße 71-73, wo die CG Gruppe derzeit das umstrittene Neubauprojekt „Carré Sama Riga“ plant (das Berliner Abendblatt berichtete). „Wer hier kauft, kauft Ärger“ und „CG Piss Off!“ war an dem Zaun zu lesen. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Innensenator Andreas Geisel zu dem Vandalismus, der sich offensichtlich auf das Bauprojekt bezieht: „Es ist absolut inakzeptabel, wenn Eigentum von Menschen beschädigt und zerstört wird. Autos zu demolieren, ist kein Ausdruck von politischer Reife sondern zeugt von blinder Zerstörungswut gegen vermeintlich Bessergestellte. Die wichtigen Fragen über Gentrifizierung und einer sozial gerechten Stadtentwicklung werden so sicherlich nicht beantwortet.“

Es geht auch friedlich: Täglich treffen sich Anwohner zum sogenannten „Kiez-Scheppern“ und machen lärmend auf ihren Unmut bezüglich des Bauprojekts aufmerksam. Alle hoffen jetzt auf einen Mann: den neuen Baustadtrat Florian Schmidt (Die Grünen), der bei Bauprojekten künftig stärker mit den Bürgern zusammen arbeiten will. Auf die Frage des Berliner Abendblattes, wie sich der Kontakt zu den Anwohnern aus der Rigaer Straße gestaltet, antwortet Schmidt: „Es haben noch keine Gespräche stattgefunden.“ Das solle sich jedoch ändern. Eine Info-Veranstaltung ist derzeit in Planung.

sara