Für Integration reicht manchmal nur ein Ball.

Mithilfe des Fußballs Begegnungen schaffen und Berührungsängste abbauen. Das ist das Ziel von Tiki Taka, dem Kooperationsprojekt zwischen dem gemeinnützigen Träger der freien Jugendhilfe „RheinFlanke Berlin“ und dem Berliner Fußballverein „FC Internationale“, beide ansässig in Schöneberg. „Unser Ansatz ist ganz einfach: wir nehmen einen Fußball und gehen damit an die Schulen. Der Rest funktioniert quasi wie von selbst“, sagt Projektkoordinatorin Julia Kandzia. „Fußball ist ein Teamsport, bei dem das Zusammenspiel wichtig ist – so wie bei der Pass-Strategie des sogenannten Tiki Taka“.

Sechs Schulen beteiligt

Im September 2016 startete das Integrationsprojekt an sechs Berliner Schulen (Erste Gemeinschaftsschule Friedenau, Prignitzschule, Waldenburgschule, Carl-von-Ossietzky Gemeinschaftsschule, Gustav-Langenscheid-Schule, Schule am Berlinickeplatz) mit Fußball-AGs für Regel- und Willkommensklassen. Begleitet werden die Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren von einem Fußballtrainer des FC Internationale, einer Sozialpädagogin der RheinFlanke und Sozialarbeitern der jeweiligen Schule. „Wir waren überrascht wie schnell eine positive Veränderung im Miteinander der Schüler der Willkommensklassen und des Regelschulbetriebs auch über das Training hinaus zu beobachten war“, sagt Daniel Gollme, Sozialarbeiter der Gustav-Langenscheidt Schule. Besonders deutlich habe sich das auf einer Schulfahrt in den Herbstferien gezeigt, bei der die Schüler auf einmal viel enger zusammen gewachsen waren.

Turnier gestartet

Am 8. Februar folgte nun der erste Spieltag einer schulübergreifenden Turnierreihe in der adidas BASE im Wedding. Bis Juni 2017 kommen an fünf Terminen Teams aller teilnehmenden Schulen dafür zusammen. Besonders talentierte werden in Mannschaften des FC Internationale vermittelt. Mittlerweile spielen bereits fünf Schüler in Teams des Schöneberger Vereins. „Beim Spielen vergessen die Jugendlichen was sie trennt. Das macht Herkunft und Sprache nebensächlich“, sagt Fußballtrainer Andre Meran. „Manchmal wäre es toll, wenn das Leben ein wenig mehr wie ein Fußballspiel wäre.“

UEFA finanziert

Finanziert wird das Projekt ein Jahr lang von der UEFA Foundation for Children, die seit Gründung 2014 Initiativen und Projekte zur Hilfe von Kindern aus schwierigen Verhältnissen unterstützen.

Daniel Seeger, Titelbild: Getty Images/Jupiterimages, Bilder: RheinFlanke gGmbH