Adlershof floriert und bekommt jetzt eine neue Straßenbahn-Strecke.

Der Senat hat jetzt seine Pläne für die neue Straßenbahn-Route von der jetzigen Endhaltestelle Karl-Ziegler-Straße zum Regional- und S-Bahnhof Schöneweide im Forum Adlershof vorgestellt. Durch den Ausbau für die Linien 61, 63 und M 17 entstehen Direktverbindungen von Köpenick nach Weißensee und Hohenschönhausen. Fünf neue Haltestellen werden dafür eingerichtet und bis zu 12.000 Fahrgäste pro Tag erwartet. Geschätzte Kosten für den neuen Abschnitt: 18 Millionen Euro.

Planungen laufen

„Bis Mitte 2017 soll das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden“, sagt Matthias Tang, Sprecher der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Bis zu zwei Jahre wird dieses Verfahren dauern, so dass frühestens 2019 mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. Ein Jahr später würde dann das neue Streckennetz in Betrieb genommen. Seit September 2011 ist der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof, kurz WISTA, mit der Straßenbahn zu erreichen. Der Standort floriert: In drei Jahren sollen dort 20.000 Menschen arbeiten und etwa 3.500 Menschen leben. Gut tausend Unternehmen haben hier ihren Standort, außerdem liegt dort der Campus der Humboldt-Uni. Durch die Weiterführung der Strecke bis zum Regional- und S-Bahnhof Schöneweide soll WISTA stärker an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. Künftig sollen am Bahnhof Schöneweide auch wieder Regionalbahnen halten.

Fünf Varianten

Rund 80 Besucher haben sich jetzt auf der Bürgerversammlung die Streckenführung, die aus fünf Varianten ausgewählt wurde, präsentieren lassen. Der rund 2,6 Kilometer lange Abschnitt wird demnach entlang des Groß-Berliner-Damms verlaufen. Die bisherige Wendeschleife wird abgebaut, die Trasse in diesem Bereich mit einer begrünten Steinmauer eingefasst. „Im Rahmen der Durchbindung des Groß-Berliner Damms in den Jahren 2006 bis 2010 wurde die Verlängerung der Straßenbahn bereits vorbereitet. Für die Schienentrasse wurde damals ein besonders breiter Mittelstreifen angelegt“, sagt Rainer Hölmer, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und öffentliche Ordnung. Die Leerrohre für Signalkabel und Stromversorgung sind hier bereits verlegt. Der Bezirk ist laut Stadtrat Hölmer in die Vorbereitungen zur Planfeststellung einbezogen, so können bezirkliche Belange frühzeitig eingebracht werden. „Probleme sind derzeit aber nicht erkennbar.“

Daniel Seeger, Bilder: BVG