Finanzen: Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf sinken die Zahlen.

Bis auf Weißensee nahm die Zahl der überschuldeten Verbraucher in allen Berliner Stadtteilen ab. Den stärksten Rückgang verzeichneten dabei Zehlendorf (- 2,7 Prozent), gefolgt von Wilmersdorf (- 2,4 Prozent) und Marzahn (- 2,1 Prozent). In Charlottenburg wurden im Oktober 30.129 Verbraucher gezählt (- 1,0 Prozent), die ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten, in Wilmersdorf waren es 7.065. In der Hauptstadt waren insgesamt 373.221 Berliner ab 18 Jahre überschuldet, etwa 3.000 Personen oder 0,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Schuldner in ganz Deutschland ist gleichzeitig um 1,9 Prozent gestiegen. Der Finanzdienstleister begründet die positive Entwicklung in der Hauptstadt mit der „anhaltend guten Wirtschaftslage“ und einer stark sinkenden Arbeitslosigkeit.

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So weit so gut. Doch ganz so rosig sind die neuen Zahlen nicht. So liegt die Schuldnerquote, also das Verhältnis der überschuldeten Personen zur Bevölkerungszahl, in Berlin aktuell bei 12,7 Prozent, bundesweit dagegen nur bei zehn Prozent. Dazu kommt, dass gerade die Gruppe der Schuldner, die es zum Beispiel mit Privatinsolvenz besonders hart trifft, in Berlin seit Jahren kontinuierlich zunimmt – allein im Vergleich zum vergangenen Jahr um 2,8 Prozent. In Berlin leiden damit inzwischen über 60 Prozent der Überschuldeten besonders stark.

Bezirk im Mittelfeld

Wie in Gesamt-Berlin ist auch in 22 der 23 untersuchten Regionen der früheren Altbezirke die Zahl der Überschuldeten zurückgegangen; nur in Weißensee gibt es exakt fünf mehr als im Vorjahr. Charlottenburg liegt mit 12,89 Prozent auf dem zwölften Rang, im Mittelfeld der Berliner Regionen. Wege aus der Kreditfalle zeigt die Schuldner- und Insolvenzberatung Charlottenburg-Wilmerdorf. Träger ist das Diakonische Werk Steglitz und Teltow-Zehlendorf e.V., Brabanter Straße 18-20, 10713 Berlin.

Daniel Seeger/Michael Hielscher, Bild: Thinkstock/iStock/smutnypan