Ausstellung: Thomas Lenz zeigt historische Postkarten und eigene Zeichnungen.
Thomas Lenz ist Ur-Karlshorster und im Haus am Hönower Weg Nummer 12 aufgewachsen. Hier verbrachte er seine Kindheit und Jugend in den Jahren zwischen 1950 und 1974. „Mein Bruder und ich besitzen die größte Postkartensammlung zum Thema Karlshorst und Friedrichsfelde. Die ältesten Motive stammen noch aus den Karlshorster Gründerzeiten, vom Ende des 19. Jahrhunderts“, so Lenz, der als Hochbauingenieur großes Interesse für Architektur und Stadtplanung mitbringt. Neben der Rockmusik ist vor allem auch die Malerei sein großes Steckenpferd. „Van Gogh, Renoir und der französische Impressionismus beeindrucken mich und in diesem Stil male ich sehr gerne“, erklärt der Rentner. Die Leidenschaften der Malerei und des Postkartensammelns hat Thomas Lenz inzwischen zur Fertigung und Ausgabe zweier ganz besonderer Kalender genutzt. Nach 2016 stehen auch in seinem Kalender für das Jahr 2017 besondere historische Postkarten-Motive seinen zeitgenössischen Malereien gegenüber, die er in den vergangenen Jahren in Karlshorst in Aquarell und Ölkreide gemalt hat.
Unter dem Titel „Vergangenheit trifft auf Gegenwart“ stellt der Künstler jetzt im Kulturhaus Karlshorst seine historischen Postkarten den zwölf Bildern aus der heutigen Zeit gegenüber. Die Treskowallee, die Trabrennbahn, das Prinzenviertel und immer wieder Straßenbahnen und der S-Bahnhof sind die ganz zentralen Karlshorster Motive. „Viele Gestaltungen an den Villen im Prinzenviertel sind sehr gelungen“, räumt der malende Diplom-Ingenieur ein. Architektonische Lösungen im ganz modernen Neubau-Stil liegen ihm indes nicht immer. Seine Lieblingspostkarte ziert auch den Ausstellungsflyer. Dort ist die Treskowallee an der Ecke Stolzenfelsstraße zu sehen, auf der dem Betrachter eine Straßenbahn entgegenkommt. „Damals fuhr die hier noch eingleisig“, bemerkt Lenz, der im April 2015 dasselbe Haus, in dem heute die bekannte Havanna-Bar betrieben wird, in Ölkreide-Technik abzeichnete. „Auf der alten Postkarte ist das Haus noch mit den in dieser Architekturepoche so typischen Türmen auf dem Dach zu sehen. Diese Details gibt es heute fast gar nicht mehr“, bedauert Lenz, der zu jedem der Motive eine eigene persönliche Geschichte beisteuern kann. Dazu zählt auch die russische Epoche in Karlshorst, seine eigenen kleinen Auftritte im Kulturhaus und natürlich seine vielen kleinen Abenteuer, die er in seiner Jugendzeit hier erleben konnte. Wer ein Stück Karlshorster Geschichte bunt und illustriert, historisch und spannend betrachten und erleben möchte, ist in dieser Ausstellung genau richtig. „Entlang der Treskowallee“, die Ausstellung mit historischen Postkarten und Bildern von Thomas Lenz, ist noch bis zum 19. Februar im Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, zu sehen. Geöffnet ist montags bis samstags von 11 bis 19 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr .
Stefan Bartylla, Bild: Sammlung Thomas Lenz