Tierpark Es sieht gut aus für die Friedrichsfelder Eisbärzwillinge.

„Daumendrücken, Daumendrücken, Daumendrücken“. Wie ein Mantra wiederholt Tierpark-Sprecherin Christiane Reiss ihre Aufforderung zu allen Medienanfragen mit diesem Schlusssatz. Nach 22 Jahren gibt es erstmals wieder Eisbären-Nachwuchs im Tierpark. Vater der Zwillinge ist der vierjährige Wolodja. „Die Mutti Tonja macht im Moment alles richtig und kuschelt mit den Babys. In der Überwachungskamera der Wurfbox sind die noch nackten und blinden Jungtiere kaum zu erkennen – die Babys vergraben sich meist im Fell der Mutti.“ Nur rund 30 Zentimeter groß sind die beiden Tiere im Moment. „Oft ist stundenlang nichts von den Babys zu sehen oder zu hören, denn Tonja hält die beiden dicht an sich gedrückt. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass sich die Mutter kümmert“, freut sich der zuständige Kurator Dr. Florian Sicks zur doppelten Eisbären-Überraschung. Noch aber ist nicht sicher, ob beide Babys von Mutter Tonja angenommen werden. „Die Jungtiersterblichkeit bei Eisbären liegt bei etwa 50 Prozent. In den ersten zehn Tagen ist die Sterblichkeit besonders hoch“, warnt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Und weiterhin gilt: Daumendrücken und Abwarten. Richtig zu sehen bekommt das Publikum die Tiere sowieso erst im März. Erst dann wird Tonja die Wurfhöhle mit hoffentlich beiden Jungtieren verlassen.

Stefan Bartylla, Bild: Rosi Manthey