Schon Tage vor dem Verkaufsstart des iPhone7 campierten Fans am Kurfürstendamm.
Für die Freunde Jan Kowalski (34) und Arturo Novak (36) war es ein Erlebnis. Übernachten unter freiem Himmel mitten in der Großstadt Berlin, zusammen sein mit Freunden, spontaner Abenteuerurlaub am Kudamm. Und dann auch noch gleich die ersten polnischen Besitzer des neuen iPhones zu sein, wenn der Verkauf für das neueste Modell startet. Dafür waren die insgesamt elf Freunde morgens gemeinsam in Krakau gestartet und verbrachten einen langen Tag und eine wache Nacht zum Freitag vor dem Laden am Kurfürstendamm 26, einem von 14 Apple-Stores in Deutschland. Für Dima Kulynych (24) war es der erste Besuch Deutschlands. Er fürchtete sich etwas vor der Nacht, weil es kalt werden könnte.
Die ersten Fans hatten sogar schon eine ganze Woche vor dem Termin ihre Zelte vor dem Geschäft aufgeschlagen. In der Zwischenzeit wurden es über Zwanzig, die hier übernachteten und sich entspannt vor dem Laden auf bequemen Campingstühlen in Geduld übten.
Nie Ärger
Für einen Sicherheitsmann von Apple, der namentlich nicht genannt werden wollte, war dies das dritte Jahr in Folge, in dem hier vor dem Release-Datum eines neuen Modells campiert wurde. Die Wartenden kommen häufig aus Polen, aus Weißrussland, der Slowakei und der Ukraine. Alle „sind immer sehr ruhig“. Auch Ärger wegen Lärm oder Unordnung gab es nie. Der Sicherheitsdienst arbeitet sonst im Verkaufsraum, für das Event stehen sie zu zweit für etwa eine Woche draußen, denn nach Aussage von Apple ist ihnen jeder Kunde wichtig.
Pünktlich um acht Uhr morgens öffnete Apple dann seine Türen, um das neue Modell zu verkaufen. Arturo wollte gleich sein Vorgängermodell austauschen und der Fotograf Jan freute sich darauf, nun endlich ein wasserfestes iPhone zu besitzen. Doch Apple hat seine Verkaufstaktik geändert. Anders als in den beiden Jahren zuvor, wurden die beiden neuesten Modelle iPhone 7 und iPhone 7 Plus zum Starttermin nur verkauft, wenn diese zuvor per Internet vorbestellt waren.
Sofort aufgebrochen
Das Ehepaar Nabsentka aus der Ukraine wusste das. Pijotr (60) aber kam am Vorabend des Verkaufstages aus seiner Heimat – ohne vorbestellt zu haben. Gemeinsam mit seiner Frau Wera (56) war er aufgebrochen, sobald er im Radio davon gehört hatte, denn er „mag Apple sehr.“ Nun hoffte er auf sein Glück. Laut telefonischer Nachfrage, bot Apple allen, die leer ausgingen, an, gleich vorzubestellen. Auch für die Filiale am Kurfürstendamm.
Christina Praus, Bild: Christna Praus