Kunst: In der „Galerie M“ wird die DDR-Serie „Einzug ins Paradies“ in neuen Zusammenhang gestellt.
Vor knapp 30 Jahren startete die Serie „Einzug ins Paradies“ im DDR-Fernsehen, bei der fehlende Abtrennungen der Balkone in einem damals frisch errichteten Marzahner Plattenbau für ungewohnte Nähe zwischen den neuen Nachbarn sorgen. Nun kehrt die „Lindenstraße von drüben“ (Berliner Morgenpost) an ihren Ursprungsort zurück – wenn auch auf etwas andere Weise: Am 11. September stellt der Video-Künstler Stefan Demming ab 18 Uhr in der „Galerie M“ (Marzahner Promenade 46) unter dem Titel „Marzahner Oper“ ein Kunstprojekt vor, dass die Serie und ihre Protagonisten in einen neuen Kontext stellt.
Klangteppich entsteht
Demming lässt dabei mehrere Ausschnitte der 1983 gedrehten und erst vier Jahre später ausgestrahlten Serie mit einzelnen Schauspielern in Dauerwiederholung („Loop“) laufen, so dass ein Klangteppich entsteht, der nicht nur seinen eigenen Rhythmus, sondern laut Veranstalter auch eine „rätselhafte Poesie“ besitzt. Die Videoinstallation läuft dabei vor stilisierter Hochhausarchitektur, die in der „Galerie M“ eingerichtet wurde. „Es hat den Anschein, die Menschen sängen den Besuchern von ihren Balkonen aus zu – darin steckt ein weiterer Ortsbezug zur Architektur in Marzahn“, erklärt Stefan Demming und hofft: „Vielleicht inspiriert die ‚Oper‘ die Menschen ja, von ihren Balkonen aus zu singen.“
Mehr als 220 Stunden saß der mehrfach ausgezeichnete Künstler vorm Bildschirm und suchte nach Szenen, bei 
Mit Nachbarn
Am 16. September lädt Stefan Demming zudem unter dem Titel „Rückkehr ins Paradies“ zum so genannten „Artist Walk“ durch den Kiez ein. Treffpunkt ist an der „Galerie M“ um 18 Uhr.
Philip Aubreville, Bilder: Marzahner Oper
