Denkmale: Lichtenberg präsentiert seine Denkmäler am 10. und 11. September.

Hat Ihnen schon einmal jemand gezeigt, was das Cellarium eines Laienrefektoriums ist? Oder was man sich unter einem Laubenganghaus vorzustellen hat? Vielleicht würden Sie auch gerne auf einem Grabungsfeld miterleben, wie man an alten Mauerresten etwas über die Stadtentwicklung ablesen kann? Oder möchten Sie erfahren, was engagierte Bürger zur Rettung eines alten Wasserturms alles auf die Beine stellen?

Einmalige Erlebnisse

Auf Fragen wie diese hält der bundesweite Tag des offenen Denkmals die passenden Antworten parat. „Geschichte zum Anfassen“, das bietet dieser Denkmaltag den Besuchern dabei in wohl einmaliger Weise. Auch in Lichtenberg gibt es an diesen Tag en eine Menge zu entdecken. In fachkundigen Führungen berichten Denkmalpfleger über die Aufgaben und Tätigkeiten der Denkmalpflege. Archäologen, Restauratoren und Handwerker demonstrieren Arbeitsweisen und -techniken und lenken den Blick auf Details, die einem ungeschulten Auge eigentlich verborgen bleiben.

Großes Programm

Die Denkmal-Tour durch Lichtenberg an diesem Tag hält für Besucher bis zu 23 Denkmäler im Programm bereit, die an diesem Tag exklusiv geöffnet sein werden. Von der Fabrikantenvilla in Hohenschönhausen über das Mies-van-der-Rohe Haus am Orankesee bis zum Heizkraftwerk Klingenberg sind völlig verschiedene Orte und Nutzungen in diesem Jahr im Angebot. Diesjährige High-Lights sind sicherlich die Führungen durch den Victoria-Kiez, bei denen es um das Leben und Schaffen des „Pinselheinrich“, Heinrich Zille geht. Das Berliner Original hatte nämlich unweit der Rummelsburger Bucht seine Jugendtage verbracht. Er wohnte bis zu seinem 35. Lebensjahr in Häusern in der Lückstraße, der Fischerstraße, der Pfarrstraße, der Nöldnerstraße und der Geusenstraße. Zahlreiche Geschichten aus dieser Zeit sind noch überliefert und es gibt noch einige Spuren von Zilles Leben und Schaffen zu entdecken, die er hier hinterließ. „Unsere Führung zum Tag des offenen Denkmals lässt Heinrich Zilles frühe Jahre lebendig werden, in denen er in der Gegend hier wohnte. Seine biografischen Stationen als Mensch und als Künstler sind dabei ebenso im Blick wie die Entwicklung Berlins im Zeichen der Industrialisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert“, verspricht Juliane Kose, die gemeinsam mit Steffen Maria Strietzel die Führungen an beiden Tagen um 10 Uhr ab Stadtmuseum in der Türrschmidtstraße starten werden.

ylla, Bild: Stefan Bartylla