Schloss: Garagenkomplex soll zum Besucherempfang mit Café werden.
Die hässlichste Ecke am Schloss Schönhausen soll endlich weg. 5,3 Millionen Euro Fördergeld verspricht ein Senatsbeschluss für den Umbau des denkmalgeschützten, aus den 1950er Jahren stammenden Garagenkomplexes am Nordtor des Areals. Diese Fläche gehört dem Land Berlin. Um dort den seit langem geplanten Besucherempfang mit Ticketverkauf, Café, Toiletten und Shop entstehen zu lassen, sollen Bundesmittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) fließen. In Presseberichten hieß es bereits, die Mittel seien bewilligt. Doch die Kulturverwaltung des Senats rudert etwas zurück. „Wir haben den Antrag auf Grundlage des Konzepts aus dem Jahr 2006 erst gestellt“, erläutert Sprecher Lars Bahners. Die zuständige Senatsverwaltung für Wirtschaft prüfe noch. Doch alle seien optimistisch, dass die Bauarbeiten 2018 beginnen und zwei Jahre später fertig sein können.
Sanierung machbar
Für den künftigen Nutzer, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Berlin Brandenburg (SPSG), sagt Sprecher Frank Kallensee: „Wir freuen uns, dass nun endlich die Voraussetzungen geschaffen werden, diesen Ort wieder für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen.“ Im Schloss selbst seien die Verhältnisse sehr beengt, deshalb gab es seit langem den Wunsch, das 1.200 Quadratmeter große Garagenareal zu nutzen. Auch eine frühere Tankstelle an der nördlichen Grundstückgrenze des Schlosses scheint kein Hindernis. Ein Altlastengutachten fiel laut Kallensee besser aus als befürchtet. „Die Sanierung ist also machbar“, sagte er. Laut dem künftigen Bauherren, der Kulturverwaltung, bleibt das zehn Jahre alte Konzept aktuell, nur Details würden in der nun folgenden Bauplanung noch geklärt. Neben dem Empfangszentrum sind etwa eine Reviergärtnerei sowie Lager- und Abstellräume zum Vermieten geplant. Seit vorigem Jahr bewirtet Ann-Cathrin Rosenthal mit ihrem mobilen Freiluftcafé „Sommerlust“ am Westtor die Gäste. In der warmen Jahreshälfte laufen die Geschäfte. Ob sie mit ins Ganzjahresdomizil am Nordtor zieht, ist noch offen.
Michael Hielscher, Bilder: SPSG/Mivhael Hielscher