Rixdorf: Verein will Streuobstwiese zum Gemeinschaftsgarten umbauen.

Ein friedlicher Ort im Grünen, wo Menschen einander ohne Vorurteile begegnen und gemeinsam etwas Neues schaffen: So etwas soll jetzt mitten in Rixdorf, auf der Streuobstwiese zwischen Richardplatz und Donaustraße, entstehen. Der Neuköllner Verein Karma Kultur will 1.000 Quadratmeter des Geländes, das über Jahrzehnte als Kohlensammelplatz und später vor allem für den Hundeauslauf benutzt wurde, neu beleben. Um die Planungen voranzutreiben, findet an diesem Sonntag eine erste Anwohnerversammlung statt.

Weiterer Anlauf

Einiges ist bereits in den vergangenen Jahren passiert. Im Jahr 2008 initiierte der Verein netzwerk stadtraumkultur die Umgestaltung des verwahrlosten und verwilderten Geländes, um die Wiese kulturell und gärtnerisch zu nutzen. Der „Garten der Poesie“ blieb allerdings unvollendet, auch wegen fehlender Unterstützung im Kiez, wie das örtliche Quartiersmanagement berichtet. Der Verein Karma Kultur will jetzt wieder Schwung in die Sache bringen. Bei einem Projektwettbewerb des Bezirks, der nach dem Ende des Pachtvertrags mit einer privaten Hausverwaltung die Flächen wieder in Eigenregie führt, setzte sich die Gruppe mit ihrem Konzept für einen Gemeinschaftsgarten durch. „Der Kiez verändert sich“, sagt Kwon Kim, einer der Mitgründer des Vereins und der Initiator des Gemeinschaftsgartens. „Hier wohnen Menschen aus verschiedenen Milieus zusammen, jeder hat sein Restaurant oder seine Kneipe, doch es gibt keinen Ort, wo alle zusammenkommen.“

Nachbarn mitnehmen

Genau das soll nun auf der Streuobstwiese möglich werden. Kim schwebt vor, dass Menschen hier zusammen gärtnern, aber auch miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam Kulturveranstaltungen organisieren oder besuchen. Der Vereinsname habe eher wenig mit Esoterik zu tun. Kim: „Wir engagieren uns aus der Lust heraus, Gutes zu tun, wir wollen diesen Ort mit den Anwohnern gestalten.“ Damit die sich, wie einst beim „Garten der Poesie“, nicht übergangen fühlen, vor Verdrängung oder um ihren Hundeauslaufplatz fürchten, sollen sie von Anfang an eingebunden werden. Daher wird es bei der Versammlung am 14. August auch darum gehen, wie die Interessen der Hundebesitzer berücksichtigt werden können. In weiteren Workshops sollen andere Problemfelder und Ideen für den Garten ausgelotet werden. Die Versammlung beginnt um 14 Uhr auf der Streuobstwiese.

Nils Michaelis, Bild: Karma Kultur