Stadtentwicklung: Senat genehmigt den Bürgerplan für das ehemalige Flughafengelände.
Das neue Tempelhofer Feld nimmt immer mehr Gestalt an. Jetzt hat der Senat den von Bausenator Andreas Geisel (SPD) vorgelegten Entwicklungs- und Pflegeplan (EPP) für das ehemalge Flughafengelände genehmigt und beschlossen. In einem komplexen Beteiligungsprozess sind auch die über zwei Jahre gesammelten Ideen und Vorschläge der Berliner in den EPP eingeflossen (Berliner Abendblatt berichtete).
Weitere Planungen nötig
Im Herbst sollen nun die ersten baulichen Veränderungen beginnen: „Als erste größere Maßnahme ist die Sanierung eines Teilbereichs der östlichen Rollbahn vorgesehen“, erklärt eine Sprecherin der Senatsverwaltung. Für Besucher führe dies jedoch nur zu geringfügigen Einschränkungen rund um die Baustelle. Die meisten anderen im Entwicklungsplan vorgeschlagenen Maßnahmen bedürften allerdings noch umfangreicher Planungen. Die Ideen und Konzepte werden von einem Planungsbüro schrittweise in konkrete Planungen umgesetzt. Derzeit werde geprüft, wie Aufträge an die Planungsbüros vergeben werden sollen. Im Berliner Haushalt sind für 2017 vorsorglich Investitionsmittel von einer Million Euro vorgesehen. Der Schwerpunkt soll in den kommenden Jahren in der Neugestaltung der Eingangsbereiche an der Oderstraße und am Tempelhofer Damm sowie der Nutzungskonzeption der „Alten Gärtnerei“ liegen. Im Bereich Oderstraße soll ein Bürgerzentrum entstehen.
Der EPP sieht eine behutsame Bebauung der 300 Hektar großen Fläche am Rande vor. Hier sollen Gastronomie, zusätzliche Sitzbänke, Toiletten und neue Spiel- und Sportflächen entstehen. Auch der Ausbau der Serviceangebote ist geplant: Zum Beispiel Verleihstationen für Sportgeräte und W-Lan-Hotspots. Dazu sollen ein Beweidungskonzept geprüft und die Relikte der wechselvollen Flughafen-Geschichte sichtbar gemacht werden. Zehn Leitlinien bestimmen auch in Zukunft den Charakter des beliebten Naherholungsgebietes. Dabei soll auf jeden Fall die Weite und die Offenheit der riesigen Wiesenlandschaft mitten in der Stadt erhalten bleiben. Was von den Vorschlägen der Bürger tatsächlich umgesetzt wird, steht noch nicht fest. „Derzeit gibt es aus Sicht des Senats keine Maßnahme im EPP, deren Umsetzung problematisch ist“, so die Senatssprecherin. Den positive Beschluss des Senats zum Entwicklungsplan sieht die Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek als konsequenten Schritt. Noch vor wenigen Wochen beklagte sie die Unverbindlichkeit des Plans. Schon bei der Art der Flüchtlingsunterbringung habe sich der Senat über den Bürgerwillen hinweggesetzt, das entsprechende Gesetz geändert und mit der Aufstellung von Containern Fakten geschaffen.
Daniel Seeger, Bild: Verfahrenskoordination Tempelhofer Feld