Buchtipp: Irene Fritsch hält Geschichte und Geschichten rund um die Kiezperle fest.
Anna ist eine junge Musiklehrerin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen am Lietzensee. Plötzlich häufen sich in ihrer Familie bedrohliche Ereignisse. Ihre Schwiegermutter wird ermordet und ihre Kinder geraten in Gefahr. Anna forscht nach. Die Spuren führen zurück bis in die Nazi-Zeit.
Lietzensee dabei
Anna ist die Heldin in allen vier Romanen von Irene Fritsch. Immer wieder stößt die junge Mutter auf längst vergangene Geschehnisse. Und immer wieder spielt der Lietzensee bei den Ereignissen eine Rolle. Nicht von ungefähr, denn Irene Fritsch lebt seit ihrer Kindheit am Lietzenseepark. Zunächst mit den Eltern, später mit ihrem Ehemann und den Kindern.
Schon in den 70er Jahren hat sie begonnen, alles, was sie über den See und die Wohngegend erfahren konnte, zu sammeln. Daraus entstand ihr erstes Buch „Leben am Lietzensee“, erstmals erschienen 2001. Von der Eiszeit bis heute hat sie alle Informationen über See, Park, Anwohner und Häuser zusammengetragen. „Das Buch wird immer wieder neu aufgelegt und ergänzt“, erklärt sie. Das Schreiben der Krimis hat sich im Laufe der Zeit ergeben. Es sind keine brutalen Krimis, eher Romane, die in der Gegenwart beginnen, aber immer auch in der Vergangenheit spielen und ein Stück weit von der Geschichte rund um den Lietzensee berichten. Die Nachkriegsjahre in „Die Tote vom Lietzensee“, Momentaufnahmen aus der Notaufnahmestelle in der Kuno-Fischer-Straße 1952 in „Kalter Krieg am Lietzensee“ oder die Goldenen 20er Jahre in dem Buch „Charleston in der Drachenburg“ erwachen durch Irene Fritschs umfassendes lokalhistorisches Wissen zu neuem Leben. Das neue Buch von Irene Fritsch „Vier Schüsse am Lietzensee“ wird nicht ihr letztes Buch gewesen sein. Denn Frau Fritsch hat noch viel Wissen in ihrem schier unausschöpflichen Fundus an Lokalgeschichte.
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Informationen
„Vier Schüsse am Lietzensee“
Textpunkt Verlag
176 Seiten,
12,80 Euro
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Ursula Schoser / Bilder: imago/Raimund Müller / Textpunktverlag