Der Internationale Museumstag lockt zu vielen Reisen in die Vergangenheit. So wie das Naturkundemuseum öffnen weitere 50 andere Berliner Einrichtungen einen Tag lang kostenlos ihre Türen für jede Menge spannende Abenteuer gleich nebenan.

Das Naturkundemuseum ist eine der beliebtesten musealen Einrichtungen der Stadt. Kein Wunder, denn mit T-Rex „Tristan“ und dessen anderen Kollegen wie dem Brachio- und dem Spinosaurus ist das Haus in der Invalidenstraße ein Magnet für Familien nicht nur aus Berlin. Dass am Internationalen Museumstag der Eintritt von 10 bis 18 Uhr für die tierischen Zeitreisen mit Biss frei ist, dürfte den Andrang nicht geringer werden lassen. Zumal am 22. Mai zugleich auch der Internationale Tag der biologischen Vielfalt gefeiert wird. Dafür hat sich das Naturkundemuseum jede Menge Aktionen rund ums Thema auf dem Vorplatz und im Haus selbst einfallen lassen. Damit reiht sich das Naturkundemuseum in die Reihe jener Einrichtungen in Deutschland ein, die am 22. Mai den 39. Internationalen Museumstag unter dem Motto „Museen in der Kulturlandschaft“ begehen. Museen nämlich enden nicht an ihren Mauern oder Zäunen, sondern sie überschreiten Grenzen – zu anderen Kultursparten, zur Umwelt, zum Umfeld und zur Region.

Viel Spaß

In Berlin sind diesmal rund 50 Museen mit über 100 Aktionen dabei. Viele von ihnen öffnen Türen, die sonst verschlossen sind, oder nehmen ihre Besucher mit auf außergewöhnlichen Führungen. Spaß für die ganze Familie versprechen neben dem Naturkundemuseum noch eine Reihe anderer Einrichtungen. So wird im Lokschuppen 2 des Deutschen Technikmuseums, Trebbiner Straße 9, eine Spur-0-Modelleisenbahnanlage installiert. Von 11 bis 15 Uhr dürfen die Besucher Lokomotiven und Züge selbst steuern und fahren. Kinder ab acht Jahren können im Deutschen Historischen Museum, Unter den Linden 2, ab 14 Uhr Drucke und Aufkleber selbst gestalten. Passend zur Ausstellung „Angezettelt“ steht der Workshop unter dem Thema „Kleb dagegen! Und mach Druck(e) für eine demokratische Öffentlichkeit“.

Gestaltete Welten

Ein Poesiealbum, ein Rucksack, ein Feuerlöscher: Welche Geschichten von gelungener oder gescheiterter Flucht stehen hinter diesen alltäglichen Gegenständen? Bei einer Führung durch die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfeld, Marienfelder Allee 66/88, können Kinder von 14 bis 17 Uhr alles zum Thema Flucht erfahren. Begleitet von Mitarbeiterinnen begeben sich die Kinder auf Entdeckungstour durch die Dauerausstellung. Um 15:30 Uhr liest dann Merle Hilbk aus ihrem unveröffentlichten Roman „Das schönste Dorf am schönsten Fluss der Erde“, der die abenteuerliche Geschichte einer Familie, die nach Russland auswandert und 200 Jahre später nach Deutschland zurückkehrt, erzählt. Von 12 bis 13 Uhr führen Kinder und Jugendliche durch die Werkschau All included im Jugendmuseum, Hauptstraße 40-42. Schüler aus verschiedenen Berliner Schulen haben Themen wie Homosexualität, Transgender oder das Leben in Regenbogenfamilien aufgearbeitet und daraus eine Ausstellung entwickelt. Nun erzählen sie selbst, was sie unter diesen Themen verstehen. Die Führungen sind nicht nur für Kinder spannend.

Manfred Wolf / Bild:Jugend Museum