Sanierungsstau – 34 Millionen Euro würde man für alle Maßnahmen benötigen.
Im jährlichen Sanierungsbericht zum Zustand von Hallen und Sportflächen in den Berliner Bezirken wurde in diesem Jahr ein Gesamtbedarf von 172 Millionen Euro ausgewiesen.
Das geht aus einer kleinen Anfrage hervor, zu der Dr. Gabriele Hiller (Die Linke) im April eine Antwort aus der Senatsverwaltung für Inneres und Sport erhielt. Bemerkenswert in der dazu gehörigen Auflistung ist der Sanierungsstau in Marzahn-Hellersdorf, der einen Betrag von rund 34 Millionen Euro ausweist und den Bezirk gemeinsam mit Lichtenberg als führend listet. „Marzahn-Hellersdorf hatte aufgrund des extrem starken Schülerrückgangs über 60 Schulen in den Jahren zwischen 1995 und 2007 geschlossen. Die dazu gehörenden Sporthallen konnten durch den besonderen gesetzlichen Schutz zunächst nur vereinzelt aufgegeben werden. Unsere überdurchschnittlich vielen Sporthallen konnten wir mit den begrenzten Senatsmitteln in keinem gutem Zustand erhalten“, erklärt Bürgermeister Stefan Komoß die Situation. Trotz dieser Misere steht für ihn fest, dass die Aufrechterhaltung und der Ausbau von Sportangeboten eine hohe Bedeutung behalten soll. Aus diesem Grund hatte das Schul- und Sportamt vor rund zwei Jahren eine Studie zu Sportverhalten und zum Zustand der Sportflächen im Bezirk in Auftrag gegeben. Das Ergebnis, das am 25. Mai dem Bezirksamt vorliegen wird, soll als Grundlage für neue Entscheidungen dienen. „Mit dieser Studie werden wir ein strategisches Vorgehen erreicht haben, das von den Anforderungen aus dem laufenden Betrieb wegkommen kann und auf nachhaltige Erhaltung der notwendigen Infrastruktur abzielen wird“, erläutert Komoß. Hinsichtlich der kommenden Anforderungen an den wachsenden Bezirk Marzahn-Hellersdorf fordert der Bürgermeister weitere Initiative vom Senat. Eine Lösung sei nur bei Aufstockung investiver Mittel möglich – und die muss vom Land Berlin kommen, argumentiert er. Der Senat hat indes eine Verdopplung des Sportanlagensanierungsprogramms ab 2017 beschlossen. Dabei sollen die Mittel nicht im Gießkannenprinzip, sondern entsprechend dem Bedarf der einzelnen Bezirke verteilt werden. Aus den Investitionstöpfen SIWA I und II, der für Maßnahmen aus den Bedarfen zur wachsenden Stadt bereit gestellt wird, werden in Berlin rund 70 Millionen Euro für die Sanierung und den Ausbau von Sportstätten zur Verfügung stehen.
Stefan Bartylla