Soziales: Horst-Korber-Zentrum könnte noch im Mai geräumt werden / Neues Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten entsteht an der Darwinstraße.

Das für den Berliner Leistungssport besonders bedeutsame Horst-Korber-Zentrum und die Rudolf-Harbig-Halle könnten noch im Mai wieder freigezogen werden. „Neu ankommende Geflüchtete werden dann in der Messehalle 26 untergebracht“, teilt die Senatsverwaltung mit. Mit dem Freizug der Hallen werde begonnen, „sobald mindestens 2.000 Unterbringungsplätze verfügbar sind, die auch während und nach dem Freizug der Sporthallen als Puffer freigehalten werden.“ Derzeit stehen in Berlin an 51 Standorten 63 Sporthallen mit insgesamt rund 10.500 Schlafplätzen zur Verfügung. Im Senat besteht Konsens darüber, dass die Sporthallen so bald als möglich wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung des Schul- und Vereinssports zurückgegeben werden sollen.

ICC genutzt

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Dieses Bürohaus in der Darwinstraße 14 wird das LAF beherbergen.

Entschieden ist inzwischen auch, dass das ab August neu zu schaffende Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) seinen Hauptquartier in der Darwinstraße 14 in Charlottenburg haben wird. Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) lud dazu gemeinsam mit Sozial-Staatssekretär Dirk Gerstle (CDU) am Dienstag in die Evangelische Gustav-Adolf-Kirche ein. Voraussichtlich im November soll die neue Landesbehörde ihre Arbeit aufnehmen. Das Bezirksamt hatte deshalb den Abend mit Unterstützung der Kirchengemeinde organisiert, um Fachleuten die Möglichkeit zu geben, Anwohner sowie interessierte Bürger zu informieren. Ab 20. Mai wird außerdem das ICC als temporärer Standort genutzt, um dort vor allem Leistungsansprüche von Geflüchteten zu bearbeiten. Das ICC wird dafür mindestens bis zum Herbst benötigt, bis am Standort des neuen LAF entsprechende Kapazitäten geschaffen sind. Die nach einer Schadstoffsanierung neu hergerichteten Büroräume werden vorrangig für eine zentrale Annahme genutzt. Der große Innenbereich des ICC wird als Wartezone dienen. Auch die Bearbeitung kleinerer Vorgänge und die Vermittlung von Wohnraum sollen im ICC erfolgen.

Bessere Bedingungen

Die Nutzung des ICC mit klimatisierten Wartezonen soll die Situation der Asylsuchenden aus humanitärer Sicht insbesondere in den Sommermonaten wesentlich verbessern. Wichtig sei dieser neue Standort vor allem dann, falls die Zahl asylsuchender Menschen wieder steigen sollte. Neben dem Empfangspersonal der Behörde werden die Geflüchteten im ICC auch von zehn Sozialarbeitern, von medizinischem Personal im „Medpoint“ bzw. von Personal der Caritas betreut. Auch ehrenamtliche Initiativen sollen die Gelegenheit erhalten, aktiv zu werden.

red/mh / Bilder: imago/Camera 4 / Christina Praus