Zehn Tage hatte die Hufeland-Schule ihren neuen Ergänzungsbau getestet – kürzlich lud sie zum Tag der offenen Tür mit vielen Angeboten, die das naturwissenschaftlich-technische Profil der Integrierten Sekundarschule besonders hervorheben. Am gleichen Tag wurde der Modulare Ergänzungsbau eingeweiht.

Dringend benötigt

Rund 2.000 Wohnungen werden in den nächsten Jahren in Buch dazukommen. Der Pankower Ortsteil gehört damit zu den zehn Gebieten, die das Stadtentwicklungskonzept „STEK Berlin 2030“ besonders in den Blick nimmt. Seit 2009 wirkt hier bereits das Stadtumbau-Programm, in diesem Jahr soll das Gebiet auf potenziellen Wohnungsbaustandorten westlich der Bahnlinie erweitert werden. Der Erweiterungsbau für die Schule wird – wie an vielen anderen Orten der Stadt – dringend benötigt.

Bisher wurden 17 dieser sogenannten MEBs in Berlin realisiert. Nach der Teilsanierung eines der beiden leerstehenden Schulgebäude war die Hufeland-Schule 2011 an diesen Doppelschulstandort umgezogen. Für den mittlerweile abgerissenen zweiten Plattenbau aus den 1980er-Jahren wurde in nur fünf Monaten reiner Bauzeit der dreigeschossige barrierefreie Ergänzungsbau mit 22 Unterrichtsräumen errichtet. Daneben gibt es einen größeren Kunstraum und Lehrerarbeitsräume. Alle Klassenräume im Obergeschoss sind mit digitalen Tafeln, sogenannten Aktivboards, ausgestattet, die von den Schülern ganz selbstverständlich für Präsentationen genutzt werden.

Der Erweiterungsbau soll dabei erst der Anfang der Entwicklung des Schulstandorts sein: Geplant ist die weitere Erhöhung der Schülerzahlen auf volle sechs Züge mit je 26 Schülern. Perspektivisch muss dazu das Bestandsgebäude mit den naturwissenschaftlichen Fachräumen saniert werden. Weitere bauliche Veränderungen sind geplant.

Pfusch ärgert

Am dringendsten aber sind erst mal Nacharbeiten im Sanitärbereich des Ergänzungsbaus. Denn fälschlicherweise sind dort Waschbecken und Pissoirs für Grundschulkinder statt für 12- bis 18-Jährige eingebaut worden. Norman Heise, Chef des Landeselternausschusses, zeigt sich fassunglos angesichts dieser Schlamperei. Die Schule habe mehrfach die  Senatsverwaltung darauf hingewiesen, dass diese Modulbauten ursprünglich für Grundschüler entworfen worden sind. So wurden auch am neuen Modulbau des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums in Pankow zu niedrige Sanitäranlagen eingebaut. Noch ist unklar, warum der Fehler trotzdem passierte. Spätestens in den Sommerferien soll die Baufirma nachbessern.

red/mh / Bild: SenStadtUm/Anka Stahl