High-Deck-Siedlung Senator lobt Engagement der Anwohner.
Weiße Siedlung, Schulenburgpark und HighDeck-Siedlung: Drei Quartiere an der Grenze zu Treptow-Köpenick, die seit langem zu den sozialen Brennpunkten im Bezirk zählen. Dennoch sind zarte Pflänzchen des Aufschwungs nicht zu übersehen. Zum Beispiel in der Weißen Siedlung. Im neuen Monitoring Soziale Stadtentwicklung rutschte der Kiez um eine Kategorie nach oben: Aus einem Planungsraum mit „sehr niedrigem Status und negativer Dynamik“ ist nun ein solcher mit „sehr niedrigem Status und stabiler Dynamik“ geworden. Letztere Kategorie gilt auch weiterhin für das Gebiet rund um den Schulenburgpark. Beide Quartiere bleiben aus Sicht der Senatsverwaltung Planungsräume mit „besonderem Aufmerksamkeitsbedarf“. In ganz Neukölln gibt es sechs solcher „Problemgebiete“, die aufgrund der Anteile von Transferleistungsempfängern und Arbeitslosen ermittelt wurden.
Positive Wirkungen
Die Statistik kann bekanntlich nur einen Teil der Realität abbilden. Kürzlich war Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) in der Bezirksregion entlang der südlichen Sonnenallee unterwegs. „Das Quartiersmanagement in der Sonnenallee/High-Deck-Siedlung ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass wir mit den Programmen der Sozialen Stadt in benachteiligten Stadtteilen positive Wirkungen entfalten können“, so Geisel. „Mit der Gebietserweiterung nutzen wir gewonnene Erfahrungen, um den nachbarschaftlichen Zusammenhalt auch im Gebiet um den Schulenburgpark zu verbessern. Das gelingt aber nur mit den Menschen und durch die Menschen, die dort leben.“ In den zurückliegenden 16 Jahren sei eine Beteiligungskultur entwickelt worden, mit der es gelungen sei, die unterschiedlichen Interessen der in der High-Deck-Siedlung lebenden Menschen zusammenzubringen. Das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen sei vorbildlich, so Geisel. Für die Mitarbeit im Quartiersrat hätten sich bereits neue ehrenamtliche Mitglieder aus dem Erweiterungsgebiet Schulenburgpark gefunden. Um das Gebiet sozial zu stabilisieren, komme es darauf an, die Verbundenheit der Bewohnerschaft mit dem Quartier zu stärken und Interesse, Verantwortungsgefühl und Mitwirkungsbereitschaft zu fördern. Zum Auftakt des Quartiersverfahrens fand kürzlich eine Ideenkonferenz statt.
Einen ganz handfesten Erfolg konnte kürzlich die High-Deck-Siedlung verbuchen. Dort wurde das Richtfest für die neue Stadtteilkita begangen. Der gemeinnützige Träger startet ein modellhaftes Projekt, das Kindertagesbetreuung und Familienbildung miteinander verknüpft. Kernstück ist die Errichtung einer zweigeschossigen Kindertagesstätte mit 880 Quadratmetern und 120 Plätzen. Die Maßnahme sei eine Antwort auf den hohen regionalen Bedarf, hieß es.
Nils Michaelis