Kultur: Das Kulturhochhaus zeigt Portraits von Flüchtlingen – und ihre größten Wünsche.
Bis zum 22. März läuft im Hochhaus Café des Kulturhochhauses Marzahn in der Wittenberger Straße 85 die Ausstellung „Ich habe einen Traum…“, für die die Schülerin Carlotta Heyden-Rynsch aus Braunschweig junge Flüchtlinge fotografiert und nach ihren Träumen und Wünschen befragt hat. Immer montags bis freitags zwischen 10 und 18 Uhr können die eindrucksvollen Aufnahmen besichtigt werden. Besucher können sich dabei telefonisch anmelden und auch ihre eigenen Wünsche mitbringen, die in die Ausstellung integriert werden.
Richtiger Ort
„Die Idee, die Ausstellung hierher zu holen, hängt mit der aktuellen Entwicklung zusammen, dass viele Flüchtlinge nach Deutschland und eben auch nach Marzahn kommen“, erklärt Marina Bikádi vom Kulturhochhaus, in dessen Nachbarschaft in diesem Jahr ebenfalls eine Flüchtlingsunterkunft entsteht. Das Kulturhochhaus verstehe sich dabei ohnehin als ein Haus der Begegnung der Kulturen und Generationen. „Außerdem wohnen in dem Elfgeschosser auch Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln“, berichtet Bikádi, die mit den Menschen ins Gespräch kommen möchte, in dem sie durch die Ausstellung auf das Schicksal und die Träume der Geflüchteten aufmerksam macht. Zu diesen Träumen zählen etwa die von Kali, der aus Syrien ins niedersächsische Dettum geflohen ist. „Wenn ich drei Wünsche frei hätte, würde ich mir wünschen, Fußballspieler zu werden, ich würde gerne in Deutschland bleiben und mir wünschen, dass meine ganze Familie hierher kommt“, gab der 10-Jährige zu Protokoll, als er für die Ausstellung interviewt wurde. Die 11-jährige Larista, die ebenfalls aus Syrien nach Dettum gekommen ist, würde gerne Lehrerin werden, fleißig in der Schule sein – und Klavierspielen lernen.
Die Ausstellung, die im vergangenen Jahr bereits in Wolfenbüttel zu sehen war und in Marzahn ihre Berlin-Premiere feierte, kam dabei bisher gut an. „Das Publikum war von der Ausstellung beeindruckt“, meint Bikádi. Neben den Fotos selbst waren es auch die Ausführungen der Künstlerin Carlotta Heyden-Rynsch selbst, die bei der Eröffnung Ende Januar nach Berlin kam und manchen nachdenklich stimmte. „Besonders eindrucksvoll waren ihre Schilderungen, wie sie in Kontakt mit Geflüchteten tritt und was sie dabei erlebt und welche Wärme und Dankbarkeit man erleben kann, wenn man sich für sie interessiert“, sagt Bikádi.
Große Werte
Und so fanden sich unter den Wünschen, die die Besucher bisher im Kulturhochhaus hinterließen nicht nur Genesungswünsche für die eigenen Eltern, sondern etwa auch die Hoffnung, „dass die Geflüchteten in Ruhe und Frieden leben können.“
Kontakt unter:
030 93 77 20 52.
Philip Aubreville / Bilder: Carlotta Heyden-Rynsch