
JUBILÄUMSWOCHE | Vom 17. bis 23. November feiern Namibias Hauptstadt Windhoek und Berlin 25 Jahre Städtepartnerschaft. Eine Woche voller Kunst, Diskussion und Begegnung.
Vor 25 Jahren begann eine Partnerschaft, die heute weit mehr als reine Symbolik ist: Berlin und Windhoek, die Hauptstädte Deutschlands und Namibias, verbindet seit dem Jahr 2000 ein Verhältnis, das sich zwischen Erinnerung, Verantwortung und gemeinsamem Gestaltungswillen bewegt. Die Vereinbarung wurde damals bewusst geschlossen – im Bewusstsein der kolonialen Vergangenheit Deutschlands in Namibia und mit dem Ziel, aus dieser Geschichte heraus eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zu schaffen.
Voneinander lernen
Seitdem ist die Verbindung lebendig geblieben. Was Berlin und Windhoek eint, ist der Wille, voneinander zu lernen und gemeinsam Themen anzugehen, die beide Städte betreffen: nachhaltige Stadtentwicklung, Erinnerungskultur, digitale Innovation und kulturelle Produktion. Die Partnerschaft steht für eine Kooperation auf Augenhöhe, jenseits klassischer Entwicklungslogik. Berliner Hochschulen arbeiten mit Institutionen in Windhoek zusammen, Künstler beider Städte treten in Dialog, und Initiativen aus Zivilgesellschaft und Verwaltung pflegen den Austausch über aktuelle Herausforderungen.
?Windhoek selbst zählt rund 460.000 Einwohner und liegt mitten im Herzen von Namibia. Die Stadt verbindet die afrikanische Lebenswirklichkeit mit den Spuren kolonialer Architektur und dem Selbstbewusstsein einer jungen, unabhängigen Gesellschaft. Sie ist ein Ort, an dem Vergangenheit und Zukunft sichtbar miteinander ringen, doch genau darin liegt ihre besondere Energie. Der kulturelle Aufbruch der letzten Jahre, getragen von jungen Kreativen, Wissenschaftlern und Aktivisten, macht Windhoek zu einem Partner, der auf Augenhöhe agiert und eigene Impulse in die Partnerschaft einbringt.
Erinnerung und Zukunft
Im November 2025 feiern Berlin und Windhoek das 25-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Anlass genug, Bilanz zu ziehen und zugleich nach vorn zu schauen. Vom 17. bis 23. November findet in Berlin eine Jubiläumswoche mit über 30 Veranstaltungen statt. Fragen nach gerechter Zusammenarbeit und dekolonialer Erinnerung sollen dabei in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Eröffnungsveranstaltung bringt Stimmen aus Literatur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um über die unzureichende Aufarbeitung des Völkermords an den Herero und Nama zu sprechen.
Das Programm spannt den Bogen von historischen Fragen bis in die Gegenwart. Eine Diskussion über „Erinnerung neu denken“ befasst sich mit KI und immersiven Medien als Werkzeuge neuer Erinnerungskulturen. Die Ausstellung „Reframe Namibia“ in der Fotogalerie Friedrichshain zeigt Arbeiten junger Fotografen aus Windhoek, die persönliche Geschichten und gesellschaftliche Realitäten ihres Landes abbilden. Aktuellen Kurzfilmen und Diskursen aus Namibia widmet sich hingegen das Filmfestival „AfriKamera“ unter dem Titel „Spotlight on Windhoek“. Ergänzt wird das Programm durch Workshops, Gespräche und Performances.
Mehr Infos und alle Termine unter:
www.kulturprojekte.berlin/berlin-windhoek-berlin

