Weimar/Dessau/Berlin (dpa) – Am letzten Septemberwochenende beginnt die fünfte Ausgabe des städteübergreifenden Bauhaus-Festivals «Triennale der Moderne». Die alle drei Jahre ausgerichtete Kulturveranstaltung soll den Blick auf das kulturelle Erbe der Unesco-Welterbestätten des Bauhauses in Weimar, Dessau und Berlin richten.
Das Motto des diesjährigen Festivals lautet «Zerrissene Moderne(n)», wie die Veranstalter mitteilten. Im Vordergrund stehe dabei «die erzwungene Migration des Bauhauses von Weimar nach Dessau» vor 100 Jahren. Nach einer Auftaktveranstaltung in der sachsen-anhaltischen Landesvertretung in Berlin am Donnerstag mit musikalischem Rahmenprogramm mit Werken von Kurt Weill wandert das Programm am Wochenende zunächst in die Bauhaus-Städte Weimar und Dessau.
Weimar im Zentrum als «Modellstadt der Moderne»
In Weimar liege der Fokus dabei auf der Rolle der Stadt als «Modellstadt der Moderne», in der «wesentliche Bauten» aus der Epoche zu sehen sind. «Hiervon zeugen etwa das Museum Neues Weimar, das Nietzsche-Archiv oder die von Henry van de Velde entworfenen Kunstschulgebäude, die heute von der Bauhaus-Universität Weimar genutzt werden», hieß es weiter.
Mit Vorträgen, Rundgängen und Führungen beteiligen sich in Weimar unter anderem die Klassik Stiftung Weimar, die Bauhaus-Universität Weimar, das Museum Zwangsarbeit, die Sendehalle Weimar, die Neufert-Stiftung Weimar und das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.
Zwei Jubiläumsprojekte in Dessau
In Dessau werden im Rahmen des Festivals zwei Jubiläumsprojekte präsentiert: «Unsichtbares Bauhaus Dessau» und in Kooperation mit dem Stadtarchiv Dessau-Roßlau «1925 – Das Bauhaus kommt nach Dessau». Dabei geht es um die Anfangszeit des Bauhauses in der Stadt, als die Bauhausgebäude und Meisterhäuser noch nicht existierten. «Die Bauhäusler*innen arbeiteten und lebten aber bereits in der Stadt», hieß es weiter. In Führungen sowie kostenlosen Audio- und Videowalks soll das Ganze demnach erlebbar gemacht werden.
Das Berliner Programm läuft anschließend bis Mitte Dezember weiter und umfasst den Angaben nach rund 70 einzelne Angebote von 20 Partnern. Besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei die als Unesco-Welterbe geführte «Hufeisensiedlung» in Britz, einem Ortsteil des Berliner Bezirks Neukölln. Die insgesamt sechs «Siedlungen der Berliner Moderne» der 20er Jahre hätten einst den Städtebau neu definiert.