Die Ordnungsämter führen Kontrollen gegen Zigarettenkippen durch. (Symbolbild)
Die Ordnungsämter führen Kontrollen gegen Zigarettenkippen durch. (Symbolbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

Berlin (dpa/bb) – Raucher aufgepasst: Wer seine Kippe achtlos wegwirft, könnte zur Kasse gebeten werden. Es drohen ein Verwarngeld von 55 Euro oder ein Bußgeld von bis zu 120 Euro, wie der Bezirk Mitte mitteilte.

Die Behörde sagt weggeworfenen Kippen in dieser Woche den Kampf an. Ab heute sind Beschäftigte der Ordnungsämter in Zivil und in Uniform unterwegs, um Umweltsünder aufzuspüren.


Zigarettenkippen sehen nicht nur hässlich auf Straßen und Wiesen oder in Parks aus. Sie stellen auch ein Umwelt- und Gesundheitsproblem, begründete der Bezirk die Aktion. Die Stummel enthalten Schadstoffe, die ins Grundwasser gelangen und das Trinkwasser belasten können. Auch für Kinder und Tiere sind sie gefährlich, wenn sie verschluckt werden.

Rund 2,9 Milliarden Kippen jährlich

«Illegale Müllablagerungen und Kleinstvermüllung sind ein massives Problem für den Bezirk Mitte», erklärte Bezirksstadtrat Christopher Schriner. Die Entfernung von Kippen führe bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) zu einem enormen Arbeitsaufwand und hohen Kosten. Aus öffentlichem Straßenland entferne die BSR jährlich etwa 2,9 Milliarden Exemplare.

Bereits rund um den «World Clean Up Days» (Weltaufräumtag) am 20. September wurden nach den Angaben stark vermüllte Bereiche gereinigt. Mit der Schwerpunktaktion der Ordnungsämter soll die Arbeit unterstützt und dazu beigetragen werden, die frisch gesäuberten Flächen auch langfristig sauber zu halten.

Höhere Bußgelder für illegalen Müll 

Berlin hat der Umweltverschmutzung generell den Kampf angesagt: Die illegale Entsorgung von Müll soll deutlich teurer werden als bisher. Im August brachte der Senat einen neuen Bußgeldkatalog auf den Weg, der drastisch höhere Strafzahlungen vorsieht.

Die Zigarettenkippe auf den Boden zu werfen, kostet demnach laut Umweltverwaltung in Zukunft 250 Euro statt bisher 55 Euro. Für nicht entfernten Hundekot oder liegengelassene Hundekotbeutel beträgt das neue Bußgeld 100 bis 350 Euro statt 55 Euro. Für Sperrmüll auf der Straße oder im Wald sollen in Zukunft 1.500 bis 11.000 Euro fällig werden, abhängig von der Menge. Bisher lag die Strafe bei 150 bis 500 Euro.

Wann der neue Bußgeldkatalog in Kraft tritt, ist noch offen. Zunächst muss sich der Rat der Bürgermeister damit befassen, ehe der Senat dann einen endgültigen Beschluss fasst.