Die Schloßstraße ist die wichtigste Einkaufsmeile im Berliner Südwesten - die gleichnamige U-Bahnhaltestelle bleibt ein Provisorium. (Archivfoto)
Die Schloßstraße ist die wichtigste Einkaufsmeile im Berliner Südwesten - die gleichnamige U-Bahnhaltestelle bleibt ein Provisorium. (Archivfoto) Foto: Monika Skolimowska/dpa

Berlin (dpa/bb) – Der U-Bahnhof Schloßstraße in Steglitz wird voraussichtlich noch viele Jahre eine Baustelle bleiben. Das ergibt sich aus der Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage der beiden Grünen-Abgeordneten Antje Kapek und Benedikt Lux, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» darüber berichtet.

Die Berliner Verkehrsbetriebe hatten schon 2016 mit der Sanierung der U-Bahnstation an der wichtigsten Einkaufsstraße im Berliner Südwesten begonnen. Sie mussten sie aber abbrechen, nachdem das Landesdenkmalamt den 1974 eröffneten U-Bahnhof unter Denkmalschutz gestellt hatte. 


Aufzug fährt erst in den «2030er Jahren»

Seitdem ist die U-Bahnstation für die Linie 9 ein Provisorium mit nackten oder Graffiti-verzierten Betonwänden und Leitungen ohne Verkleidung. Verzögerungen haben sich insbesondere ergeben, weil sich der ursprünglich vorgesehene Standort für einen Aufzug als nicht umsetzbar herausgestellt hat, wie Verkehrsstaatssekretär Arne Herz in der Antwort der Senatsverwaltung einräumt. 

«Die Planungen mussten in Folge dessen angepasst werden. Ein detaillierter Kosten- und Zeitplan liegt aktuell nicht vor.» Sicher ist: Schnell geht es nicht. «Eine Inbetriebnahme des Aufzuges ist in den 2030er Jahren vorgesehen.» 

Genauer eingrenzen wollte die Verkehrsverwaltung den vergleichsweise langen Zeitraum nicht. Immerhin: «Da der Standort für den neuen Aufzug nunmehr abgestimmt ist, geht der Senat derzeit nicht von weiteren Verzögerungen oder Kostensteigerungen aus.»

Genehmigung vom Denkmalschutz fehlt noch

Auch die Frage, wann es mit dem geplanten zweiten Bauabschnitt tatsächlich losgeht, ist noch offen: «Die BVG teilt mit, dass es derzeit noch keinen konkreten Termin für diese Maßnahme gibt.» 

Nach BVG-Angaben sind aber alle zuvor noch offenen Themen inzwischen mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden abgestimmt und die entsprechenden Auflagen in die Planung eingearbeitet worden. Die Genehmigung steht allerdings noch aus, auch die der Technischen Aufsichtsbehörde. 

«Seit Anfang Mai liegt uns ein weiterer Antrag der BVG auf Genehmigung vor. Gemäß den Vorgaben des Schneller-Bauen-Gesetzes haben die Denkmalbehörden drei Monate Zeit bis zur Genehmigungserteilung», teilte das Landesdenkmalamt dem «Tagesspiegel» mit. «Der Antrag befindet sich innerhalb dieser Frist bereits im Genehmigungsprozess.»