Berlin (dpa/bb) – Die Ferien haben begonnen, viele fahren nun für ein paar Wochen ans Meer oder in die Berge – doch für viele Menschen in Berlin bleibt Urlaub ein unbezahlbarer Luxus. Fast 15 Prozent der Haushalte in der Hauptstadt waren im vergangenen Jahr finanziell nicht in der Lage, sich pro Jahr auch nur eine Woche Urlaub zu leisten, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Bei Haushalten mit Kindern waren es mit 13,5 Prozent ähnlich viele. Bei Alleinlebenden hatte sogar jeder fünfte Haushalt nicht genug Geld dafür.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die finanzielle Situation damit indes etwas verbessert. So lag die Quote über alle Haushalte hinweg im Jahr 2023 noch bei knapp 17 Prozent, bei Haushalten mit Kindern sogar bei 17,5 Prozent.
Gutes Abschneiden im bundesweiten Vergleich
Auch im bundesweiten Vergleich schneidet Berlin noch mit am besten ab. In allen anderen Bundesländern lag der Anteil der Haushalte mit Kindern, die sich keinen einwöchigen Urlaub leisten können, über dem der Hauptstadt. Über alle Haushalte hinweg kommt nur Bayern mit 14,2 Prozent auf eine geringere Quote.
Basis der Auswertung ist eine EU-weite Umfrage aus dem vergangenen Jahr. Hintergrund der Frage danach, ob sich Haushalte einen einwöchigen Urlaub leisten können, ist, dass diese Einschätzung als Kriterium zur Messung der materiellen und sozialen Entbehrung (Deprivation) dient. Auch Urlaub bei Freunden oder Verwandten oder in einer eigenen Ferienunterkunft zählt dabei als Urlaub.