Farben spielen in der Architektur der Hufeisensiedlung eine zentrale Rolle. (Archivbild)
Farben spielen in der Architektur der Hufeisensiedlung eine zentrale Rolle. (Archivbild) Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Berlin (dpa/bb) – Licht, Luft und Sonne statt dunkler Mietskasernen – diese Idee steckt hinter der Gründung der Hufeisensiedlung in Berlin-Britz. Vor 100 Jahren wurde der Grundstein für die Siedlung mit den bunten Reihenhäusern und dem Wohnungskomplex in Form eines Hufeisens gelegt, die heute zum Unesco-Welterbe gehört. Bis Samstag wird das mit einem Festival gefeiert. Unter dem Motto «Architektur erleben – Gemeinschaft leben» sind Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Führungen geplant.

Die Eröffnung findet mit einer musikalischen Ouvertüre in der Fritz-Karsen-Schule statt, bei der Schüler und das Stegreif Orchester Berlin auftreten. Workshops, Salons und Kinderaktionen begleiten das Programm an allen Tagen. Das große Finale ist am Samstag auf der Hufeisenwiese geplant – mit Picknick Street-Food, Kinderaktionen, Samba-Rhythmen und einer musikalischen Zeitreise.


«Frisches Bild bis heute»

Ziel ist es, die Ideen des Neuen Bauens von Bruno Taut und Martin Wagner in die Gegenwart zu tragen – und zu zeigen, wie aktuell sie noch immer sind, heißt es von den Veranstaltern. Das Festival wird von verschiedenen Partnern getragen, darunter Vonovia, das Landesdenkmalamt Berlin und der Verein der Freunde und Förderer der Hufeisensiedlung. «Die Siedlungen der Moderne geben bis heute ein frisches Bild ab. Über Musik und Künste lässt sich das Lebensgefühl der 1920er besonders gut nachempfinden», so Christoph Rauhut, Direktor des Landesdenkmalamts.

Die Hufeisensiedlung gehört zu den Siedlungen der Berliner Moderne. Raus aus den Mietskasernen, weg von den düsteren Hinterhöfen und den stickigen, kleinen Wohnungen mit Außentoilette – so lautete das Credo von Architekten und Planern, die zwischen 1913 und 1934 die Siedlungen bauten: Dazu zählen auch die Gartenstadt Falkenberg, die Siedlung Schillerpark in Wedding, die Wohnstadt Carl Legien in Prenzlauer Berg, die Weiße Stadt in Reinickendorf und die Großsiedlung Siemensstadt in Charlottenburg. Ihre klaren Formen sind wegweisend für die Architektur des 20. Jahrhunderts.