
Berlin (dpa/bb) – Mehrere Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses wollen sich am Montag (ab 9 Uhr) die Akten zum Fall des homosexuellen Lehrers einer Berliner Grundschule ansehen, der nach eigenen Angaben monatelang gemobbt wurde. Im Anschluss ist ebenfalls in der Bildungsverwaltung ein Gespräch mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) geplant.
Dabei geht es um den Fall von Oziel Inácio-Stech, der an der Carl-Bolle-Grundschule in Moabit als pädagogische Unterrichtshilfe beschäftigt ist. Nach eigenen Angaben wurde er von Schülern aus muslimischen Familien monatelang beschimpft, beleidigt und gemobbt.
Er beklagt außerdem Mobbing und falsche Vorwürfe durch eine Kollegin und kritisiert Schulleitung, Schulaufsicht und Bildungsverwaltung wegen mangelnder Unterstützung. Parlamentarier aus allen fünf Fraktionen des Landesparlaments haben angekündigt, Akteneinsicht zu nehmen.
Missbilligungsantrag gegen die Senatorin ist gescheitert
Erst am Freitag scheiterte im Abgeordnetenhaus ein Missbilligungsantrag gegen die Bildungssenatorin. Den Antrag hatte die Grüne-Fraktion eingebracht, die der Senatorin vorgeworfen hatte, falsche Angaben dazu gemacht zu haben, wann sie einen an sie gerichteten Anwaltsbrief im Auftrag von Inácio-Stech bekommen hat.
Günther-Wünsch hatte im Abgeordnetenhaus zunächst gesagt, den Brief erst in diesem Mai gelesen zu haben, dann aber eingeräumt, dass ihr das Schreiben vom 4. Dezember 2024 persönlich vorgelegen habe.