Bisher ist das Tempelhofer Feld unbebaut. Ob das so bleibt, ist allerdings offen. (Archivfoto)
Bisher ist das Tempelhofer Feld unbebaut. Ob das so bleibt, ist allerdings offen. (Archivfoto) Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Berlin (dpa/bb) – Die zweite und letzte Phase des internationalen stadtplanerischen Ideenwettbewerbs zum Tempelhofer Feld ist abgeschlossen. Ein Preisgericht aus fünf Berliner Bürgerinnen und Bürgern und sechs Experten für verschiedene Bereiche hat die eingereichten Arbeiten bewertet und sechs als herausragend eingestufte Entwürfe ausgewählt. Das teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Bauen mit. 

Einige davon sehen eine Randbebauung des Tempelhofer Felds vor, die Mehrzahl aber nicht. Die prämierten Arbeiten sind die Grundlage für die dritte sogenannte Dialogwerkstatt Mitte Juli 2025. 

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Bei zwei früheren Veranstaltungen, zu denen rund 275 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner aus Berlin eingeladen waren, wurden Empfehlungen zu verschiedenen Themen erarbeitet. Sie sind in die Wettbewerbsaufgabe eingeflossen. Die Wettbewerbsentwürfe aus beiden Wettbewerbsphasen sollen im September in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert werden.

Grüne fordern Konsequenzen

Der Naturschutzbund (Nabu) Berlin äußerte sich skeptisch: Einige der prämierten Entwürfe stellten den Naturerhalt in den Mittelpunkt, was zu begrüßen sei. Eine Randbebauung etwa entlang des Tempelhofer Damms wie in anderen bewerte der Nabu «extrem kritisch».

Die Grünen-Fraktion zieht ebenfalls ein kritisches Fazit: «Der Senat ist mit seiner Strategie gescheitert, durch einen teuren Wettbewerb eine Bebauung des Tempelhofer Feldes zu legitimieren», sagte der stadtentwicklungspolitische Sprecher, Julian Schwarze. 

Der Ausgang des Wettbewerbs bestätige die Ergebnisse der Dialogwerkstatt mit einem Votum der Bürgerinnen und Bürger gegen eine Bebauung. «Der Senat muss diese Ergebnisse jetzt endlich akzeptieren und seine Bebauungsfantasien beenden.» 

Eine Bebauung der Fläche auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof ist ohnehin nicht ohne Weiteres möglich. Bei einem erfolgreichen Volksentscheid von 2014 gab es eine Mehrheit dagegen. Die schwarz-rote Koalition würde zumindest an den Rändern gerne Wohnungen hochziehen. Wie das rechtlich möglich gemacht werden könnte, ist noch offen.