Berlin (dpa) – Nach Berichten über Kita-Schließungen vor allem in östlichen Bundesländern in den vergangenen Monaten hat Bundesfamilienministerin Karin Prien auf unterschiedliche Bedingungen im Land verwiesen. Das Bewusstsein bei allen wachse, dass die Problemlage in den westdeutschen Flächenländern eine völlig andere ist als in den östlichen Ländern, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage.
In den großen Städten sei die Situation wiederum anders. Es gebe nicht die eine Lösung für alle, sagte Prien. «Sondern wir werden in den östlichen Bundesländern eher überlegen müssen, wie können wir über Weiterbildung Kräfte, die heute in der Kita sind, an anderer Stelle einsetzen.»
Zusammenbruch durch «Unterauslastung»?
Während im Westen je nach Region weiterhin ein Mangel an Betreuungsplätzen herrscht, machen in ostdeutschen Großstädten wie Dresden, Leipzig oder Chemnitz seit rund einem Jahr Meldungen über drohende Schließungen die Runde. Als Grund wird der Geburtenrückgang genannt.
In Mecklenburg-Vorpommern beklagte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, wegen rückläufiger Kinderzahlen seien an Kitas in einzelnen Kommunen bereits Kündigungen angekündigt worden. In Sachsen-Anhalt wird Kita-Personal wegen Kindermangels in anderen Bereichen eingesetzt. Aus Thüringen wurden Schließungen etwa in Weimar gemeldet. Dies sei notwendig, um zu verhindern, dass das Kitasystem durch Unterauslastung zusammenbreche, hieß es von der Stadt.