Die Anbaufläche für Erdbeeren geht laut Gartenbauverband in Brandenburg weiter zurück.(Archivbild)
Die Anbaufläche für Erdbeeren geht laut Gartenbauverband in Brandenburg weiter zurück.(Archivbild) Foto: Patrick Pleul/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Der Anbau von Erdbeeren geht in Brandenburg nach Einschätzung des Gartenbauverbandes weiter zurück. Vor allem im Freiland werden weniger Früchte geerntet – auch Spätfrost in diesem Mai setzte den Pflanzen zu. An diesem Montag eröffnet der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg offiziell die Erdbeersaison.

Der Geschäftsführer eines Obstanbau-Betriebs in Ahrensfelde, Reiner Matthes, will seine Felder besser vor Klimarisiken schützen. Große Teile seiner Erdbeerernte seien durch den Spätfrost zerstört worden, sagte er laut einer Verbands-Mitteilung. In der Nacht auf den 6. Mai 2025 seien die Temperaturen unerwartet auf bis zu minus 2,5 Grad gesunken. 

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Agri-Photovoltaik-Anlagen gegen Klimarisiken?

Matthes hält den Einsatz von Agri-Photovoltaik-Anlagen künftig für sinnvoll, um den Anbau gegen Klimarisiken zu wappnen. Dabei werden Solarmodule auf Gestellen installiert und die Fläche darunter etwa für den Gemüse- und Obstanbau weiter genutzt. Diese Technologie könnte Erdbeeranlagen künftig wie ein schützendes Dach überdecken, und sie könnte mit Frostschutzberegnung kombiniert werden, hieß es.

Anbaufläche schrumpft

Wie der Gartenbauverband mitteilte, ist die Anbaufläche für Erdbeeren in Brandenburg weiter rückläufig. Im Freilandanbau werden demnach aktuell nur noch rund 150 Hektar bewirtschaftet. 2017 habe die Anbaufläche noch 537,2 Hektar betragen. Auch beim Anbau unter Schutzabdeckungen wie Folien und in Gewächshäusern schrumpfte die Fläche. 

In Brandenburg bauen dem Verband zufolge rund 60 gärtnerische Betriebe Erdbeeren an. Sie stünden unter wirtschaftlichem Druck – verursacht durch steigende Kosten für Betriebsmittel, Energie, höhere Löhne sowie gesetzliche Anforderungen im Pflanzenschutz. 

Nach Angaben des Amts für Statistik fiel die Ernte 2024 bei Freiland-Erdbeeren schwach aus. Auf rund 156 Hektar wurden im Freiland fast 760 Tonnen Erdbeeren geerntet – nur 1997 und 1994 war die Menge geringer. Insgesamt ging die Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr um 240 Tonnen zurück. Als ein Grund wurden starke Spätfröste genannt. Der Verband wirbt beim Verbraucher dafür, heimische Erdbeeren statt importierte Früchte aus dem Ausland zu kaufen.