Schüler, Eltern und Lehrkräfte von Musik- und Kunstschulen demonstrieren und musizieren vor dem Landtag in Potsdam.
Schüler, Eltern und Lehrkräfte von Musik- und Kunstschulen demonstrieren und musizieren vor dem Landtag in Potsdam. Foto: Soeren Stache/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Mit Trommeln, Schlagzeug und anderen Instrumenten haben Musik- und Kunstschulen vor dem Landtag in Potsdam für eine bessere Finanzausstattung demonstriert. «Wir sind am Limit», «Musik ist kein Luxus» und «Mehr Kröten für Flöten» war auf Plakaten zu lesen. Erst am Tag zuvor protestierten Tausende Lehrkräfte am Landtag lautstark gegen die geplante Mehrarbeit und zu wenige Lehrerstellen. 

Die Musik- und Kunstschulen kritisieren eine finanzielle Schieflage und fordern das Land auf, sich an den Gesamtkosten stärker zu beteiligen. Schüler, Eltern und Lehrkräfte machten vor dem Landtagsgebäude am Vormittag Musik und richteten Appelle an die Abgeordneten. Musische Bildung müsse für alle Menschen bezahlbar bleiben, hieß es. Eltern zahlten wegen des wachsenden Finanzdrucks für die Schulen teils höhere Gebühren oder meldeten ihre Kinder ab. 

Vor allem das sogenannte «Herrenberg»-Urteil aus dem Jahr 2022 erschwert den Betrieb der musischen Schulen. Es betraf eine Musikschullehrerin in Herrenberg (Baden-Württemberg), die auf Honorarbasis arbeitete. Die Gerichte sahen einen Fall von Scheinselbstständigkeit. Das Urteil verpflichtet alle Träger der Schulen, Lehrkräfte sozialversicherungspflichtig zu beschäftigen. Damit verteuern sich die Kosten für die Musikschulen, viele von ihnen haben Existenzängste.