Ifo Institut: US-Zölle trüben Stimmung ostdeutscher Unternehmen (Symbolbild).
Ifo Institut: US-Zölle trüben Stimmung ostdeutscher Unternehmen (Symbolbild). Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Dresden (dpa) – Die US-Zölle und enttäuschte Erwartungen der neuen Bundesregierung sorgen bei den ostdeutschen Unternehmen für schlechte Stimmung. Der Geschäftsklimaindex für die regionale Wirtschaft sank im April im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Punkte auf 86,5 Zähler, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo in Dresden mitteilte. Außer im Baugewerbe verschlechterten sich in allen Bereichen die Erwartungen.

US-Zölle und noch wenig Vertrauen in neuen Bundesregierung

Die Gründe für die schlechte Stimmung der ostdeutschen Unternehmen seien vielfältig, sagte der stellvertretende Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz, auf Anfrage. «Neben den erhobenen Zöllen der USA auf zahlreiche Produkte hat aber auch die Enttäuschung nach den Ankündigungen der neuen Bundesregierung für Ernüchterung gesorgt.»

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Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima demnach deutlich verschlechtert. Zwar verbesserten die Unternehmen ihre Einschätzung der aktuellen Lage geringfügig, zugleich blickten sie aber erheblich pessimistischer in die Zukunft als im Vormonat.

Auch in der Dienstleistungsbranche trübte sich die Stimmung deutlich ein. Hier wurde die derzeitige Geschäftslage spürbar schlechter eingeschätzt, und die Unternehmen beurteilten die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate etwas ungünstiger. Im Handel zeigte sich ein ähnliches Bild, lediglich der Einzelhandel schaut der zukünftigen Geschäftsentwicklung etwas optimistischer entgegen als im Vormonat.

Bauwirtschaft als einzige Branche etwas optimistischer

Dagegen hat sich das Geschäftsklima im ostdeutschen Bauhauptgewerbe etwas verbessert. Die befragten Bauunternehmen gaben an, dass sich ihre Geschäftslage zwar leicht verschlechtert habe, die Erwartungen an den zukünftigen Geschäftsverlauf seien aber etwas positiver.

Das Ifo-Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf etwa 1.700 Meldungen von Unternehmen. Dazu wird jeden Monat nach der aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen für die kommenden sechs Monate gefragt, jedoch nicht nach den genauen Gründen dafür.