
Berlin (dpa/bb) – Zum Start des Berliner Gallery Weekends ist in der Neuen Nationalgalerie die Performance «Deutschland Versenken» von Christoph Schlingensief (1960-2010) zu sehen. 1999 kniete sich der Regisseur vor der Freiheitsstatue nieder und warf eine Urne mit der Asche Deutschlands in den Hudson River – um damit sinnbildlich das Ende von Deutschland vor dem neuen Jahrtausend zu markieren, wie die Neue Nationalgalerie mitteilte.
Das Werk ist eine Schenkung von Schlingensiefs Witwe Aino Laberenz (44), die den Nachlass des Künstlers verwaltet. Es wird nun dauerhafter Teil der Sammlung der Neuen Nationalgalerie und erhält einen eigenen Raum. Das Video wird im Kontext von weiteren Filmen gezeigt. «Deutschland Versenken» ist Teil des Projektes «Deutschlandsuche ’99».
Aino Laberenz und Christoph Schlingensief heirateten im August 2009. Schlingensief starb am 21. August 2010 im Alter von 49 Jahren. Über Jahrzehnte mischte er die Theater- und Filmszene auf. Nach Angaben der Neuen Nationalgalerie beschäftigte er sich in seinen Arbeiten mit Themen wie Nationalismus, Identität und die dunkleren Aspekte der deutschen Geschichte.